Der Bischof von Cefalu auf Sizilien macht "kriminelle Hände" für die verheerenden Brände auf der italienischen Insel verantwortlich. Er gehe davon aus, dass es sich um eine "geplante Verödung unseres Landes zugunsten schmutziger wirtschaftlicher Interessen" handele, sagte Giuseppe Marciante in einer Predigt (Wochenende). Leider blieben die Brandstifter zumeist unerkannt.
Zahllose Menschenleben in Gefahr
"Wer eine solche Straftat begeht, steht außerhalb der Gemeinschaft der Kirche", betonte der Bischof. Die Umwelt werde durch solche Verbrechen massiv geschädigt, zahllose Menschenleben gerieten in Gefahr. Die Behörden müssten alles tun, um die Täter zu stoppen.
In mehreren Regionen Süditaliens kommt es seit Wochen - begünstigt durch Trockenheit - immer wieder zu schweren Bränden. In Kalabrien kamen unlängst zwei Menschen ums Leben. Die Regionalregierung Siziliens verhängte am Samstag für sechs Monate den Notstand.
Mittlerweile Videokameras installiert
Umweltminister Roberto Cingolani geht davon aus, dass mehr als die Hälfte der Feuer auf Brandstiftung zurückgehen und etliche auf fahrlässiges Verhalten - wenn Menschen beispielsweise Zigaretten achtlos wegwerfen.
In einigen Gegenden sind mittlerweile Videokameras installiert, um Tätern schneller auf die Spur zu kommen. Kürzlich wurde etwa ein Bauer in Kampanien, der offenbar Weideland erneuern wollte, beim Zündeln erwischt. Ihm droht nun eine mehrjährige Haftstrafe.