Steinmeier erinnert an Probleme durch Krieg und Klima

Mit Brauchtum und Erntekrone

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier feierte am Sonntag das Erntedankfest mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Peterskirche in Talle in Nordrhein-Westfalen. Im Anschluss erhielt er die Erntekrone aus Kornähren.

Frank-Walter Steinmeier, Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland, bekommt eine Erntekrone verliehen, die im Garten von Schloss Bellevue in Berlin einen Platz finden wird / © Christoph Reichwein (dpa)
Frank-Walter Steinmeier, Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland, bekommt eine Erntekrone verliehen, die im Garten von Schloss Bellevue in Berlin einen Platz finden wird / © Christoph Reichwein ( dpa )

Auch die Vizepräsidentin des Deutschen Bauernverbandes, Susanne Schulze Bockeloh, wird den Gottesdienst feiern. Hinter der Veranstaltung stehen die Katholischen Landvolkbewegung Deutschland, die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), der Deutsche Bauernverband und der Landfrauenverband. Erntekronen gehören im deutschsprachigen Raum zum Brauchtum des Erntedankfestes. Die Krone besteht in der Regel aus Getreideähren, die mit Blumen und Bändern verziert sind.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat zum Erntedankfest an die Vernichtung von Ernten durch Naturkatastrophen und Kriege erinnert. Im Gegensatz dazu könnten "wir in Deutschland mit dem unglaublichen Privileg leben, genug zu essen zu haben", sagte Steinmeier. Dafür dankte er den Menschen, die in der Landwirtschaft arbeiten.

Die Felder im Krieg bestellen

Das Staatsoberhaupt verwies etwa auf Bäuerinnen und Bauern in der Ukraine, die trotz der großen Gefahren durch den russischen Angriffskrieg ihre Felder bestellten. Durch Umweltkatastrophen seien derweil unter anderem in Griechenland, Spanien, Marokko und Libyen ganze Jahresrenten vernichtet worden. Das sei besonders für die "ohnehin nicht reichen Regionen" verheerend.

"Das sind Herausforderungen, die wahrscheinlich auch mit dem Klimawandel zusammenhängen", sagte Steinmeier. Auch in Deutschland stelle das Klima die Landwirtschaft vor Probleme. Hinzu kämen Preissteigerungen für Energie, Saatgut und Dünger. Er sei sich bewusst, dass auch hierzulande die Arbeit in der Landwirtschaft nicht einfacher werde. "Und umso größer ist mein Dank dafür, dass Sie es jeden Tag mit Einsatz, mit Leidenschaft und vor allen Dingen mit Erfolg tun", sagte der Bundespräsident an die Vertreterinnen und Vertreter aus der Landwirtschaft gerichtet.

Erntekrone aus Kornähren

Steinmeier bekam vom Deutschen Landfrauenverband und dem Deutschen Bauernverband eine Erntekrone aus Kornähren überreicht. Der Bundespräsident sagte, die Krone werde in seinem Berliner Amtssitz die vielen Besucherinnen und Besucher daran erinnern, dass die Menschen in der Landwirtschaft jeden Tag für eine verlässliche Versorgung mit Lebensmitteln arbeiteten. Auf Wunsch des Bundespräsidenten wird die Krone seit einigen Jahren in den unterschiedlichen Regionen Deutschlands übergeben.

Erntekronen schmücken als traditioneller Brauch zum Erntedankfest die Kirchen. Die Krone steht für die Hoffnung auf eine gute Ernte, den Stolz der Bäuerinnen und Bauern auf ihre Arbeit und den Dank an Gott für eine gute Ernte.

Erntedank

Mit dem Erntedankfest danken Kirchen und Landwirte für die eingebrachte Ernte. Christen erinnern seit dem dritten Jahrhundert mit einem eigenen Festtag daran, dass Gott der Schöpfer der Welt ist. Sie verweisen auch auf das "Vater unser", in dem es heißt: "Unser tägliches Brot gib uns heute".

Ein Mann in Indien bei der Weizenernte / © Xinhua (dpa)
Ein Mann in Indien bei der Weizenernte / © Xinhua ( dpa )
Quelle:
KNA