Die Universität Bonn hat am Donnerstag ihren 200. Geburtstag gefeiert. Bei einem Festakt sagte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier: "Der Weg dieser Universität ist eng verwoben mit Deutschlands langem Weg zur Demokratie." Zu den Ehrengästen gehörten der Botschafter des Papstes in Deutschland, Nuntius Nikola Eterovic, sowie der griechisch-orthodoxe Metropolit von Deutschland, Augoustinos.
Ort der Demokratie und der Freiheit
In seiner Rede ging Steinmeier auf die Historie der Bonner Universität ein. Mit Blick auf die Geschichte zwischen Katholiken und Protestanten erklärte er: "Wenn wir heute in unserem Land wieder über Fragen von Zugehörigkeit und Identität streiten, dann kann uns - auch hier in Bonn - die Erinnerung an die schon überwundenen Spaltungen und die bereits errungenen Freiheiten ein wenig Richtung und Perspektive geben."
Universitäten müssten auch immer Orte der Demokratie und der Freiheit sein. Für die Zukunft wünschte Steinmeier der Universität einen regen Austausch mit den Bürgern vor Ort.
Woelki: "Die Uni lebt und gedeiht"
Woelki und Rekowski gingen vor allem auf das Wort "Wir" ein, das als Jubiläumslogo fungiert und den Beginn der Gründungsurkunde darstellt.
Darin heißt es: "Wir, Friedrich Wilhelm von Gottes Gnaden, König von Preußen,...". Damals habe sich das Wir auf eine einzelne Person bezogen, heute sei damit die Gemeinschaft aus Lehrenden, Studierenden und Mitarbeitern gemeint, sagten beide. Somit verweise auch das Wir auf den Prozess der Demokratisierung Deutschlands. Woelki sprach auch über die Beziehung der Universität zur Stadt Bonn: "Der Bundestag ging - die Uni lebt und gedeiht."
Uni liegt bundesweit an der Spitze
Der preußische König Friedrich Wilhelm III. hatte die nach ihm benannte Universität am 18. Oktober 1818 gegründet. Mit sechs Exzellenzclustern liegt die Hochschule bundesweit an der Spitze. Derzeit studieren dort 38.000 Menschen. Weitere 6.500 sind an der Universität angestellt. Rektor ist seit Mai 2015 der Biologe Michael Hoch.