"Das war ganz schön aufregend, und wir waren nervös. Denn so einen Bundeskanzler kennt man ja sonst nur aus Zeitung und Fernsehen. Wir durften ihm die Hand geben, und wurden freundlich empfangen", sagt der 14-jährige Xavier Zapala.
Er ist einer der vier Sternsinger aus der katholischen Pfarrgemeinde St. Josef und Martin in Langenfeld, die das Erzbistum Köln beim Sternsinger-Empfang im Bundeskanzleramt vertreten haben. Jede der 27 deutschen Diözesen entsendet eine Gruppe Sternsinger, insgesamt waren es 108 Kinder und Jugendliche, die am Dienstag als Heilige Drei Könige verkleidet ihren Segen ins Kanzleramt brachten.
Wie eine Klassenfahrt
Die Langenfelder Gruppe ist, wie die anderen auch, bereits am Vortag des Kanzleramtsbesuches angereist. Gemeinsam haben die Jugendlichen aus der ganzen Republik in einer Jugendherberge gewohnt. Am Abend gab es in der Herberge eine Generalprobe und Gelegenheit, sich kennenzulernen.
Mit den Sternsingern aus Bamberg haben sich die Langenfelder laut Xavier besonders gut verstanden. Und so ist dann die ganze Reise auch – neben dem Zweck, das Dreikönigssingen bekannter zu machen und immer wieder auf Kinderrechte hinzuweisen – ein bisschen wie eine Klassenfahrt.
Die Nacht zum Tag machen
"Wir hatten Abendessen und danach hatten wir noch ein Abendgebet, bei dem wir zusammen über den Tag gesprochen und zusammen gebetet haben. Dann gab es auch schon die Nachtruhe. Die haben wir allerdings nicht eingehalten, das muss ich ganz ehrlich gestehen!", so der Langenfelder. "Es war sehr witzig. Wir waren ziemlich laut und die ganze Nacht wach. Von Nachtruhe kann man da nicht sprechen."
Und doch waren Xavier und die anderen 107 Sternsinger dann hellwach zum Singen bei Kanzler Olaf Scholz. Das 67. Dreikönigssingen des Kindermissionswerks "Die Sternsinger" steht unter dem Motto "Erhebt eure Stimme! Sternsingen für Kinderrechte". Damit soll darauf hingewiesen werden, dass es für Mädchen und Jungen weltweit elementar sei, dass ihre Kinderrechte gewahrt werden. Deshalb hat eine Gruppe aus Paderborn eine kleine Kurzgeschichte erzählt.
Christus segne das Kanzleramt
Die Politik sollte ein großes Augenmerk auf Kinderrechte legen, das wollten die Sternsinger dem Bundeskanzler mit auf dem Weg geben. Scholz hat auch einen Betrag in die Spendenbüchse für Kinder weltweit gesteckt – und so steht nun auch der Segen "Christus mansionem benedicat" für "Christus segne dieses Haus" an der Türe zum Kanzleramt.
Der Sternsinger Empfang im Kanzleramt hat seit 1984 Tradition – und für Xavier steht fest: Das war ein unbeschreiblich toller Tag und eine tolle Nacht.
Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel wurde am 7.1.2025 um 16:51 Uhr aktualisiert.