Der zu untersuchende Zeitraum, der Untersuchungsgegenstand und das weitere Vorgehen würden mit einer noch auszuwählenden externen Institution vereinbart, hieß es.
Das Kindermissionswerk kündigte zudem an, selbst die Jahre 2000 bis 2010 aufzuarbeiten, in denen Pilz Präsident war. In einem "ersten Schritt" sei damit begonnen worden, Gespräche mit damaligen Mitarbeitenden und Funktionsträgern, die mit Pilz zusammengearbeitet hätten, anzubieten und zu führen. Dazu arbeite das Kindermissionswerk auch mit einer externen Beratung zusammen.
Gesprächsangebote von externen Psychologinnen und Psychologen
Unmittelbar nach dem Aufruf des Erzbistums Köln an mögliche und bisher unbekannte Missbrauchsbetroffene, sich zu melden, habe das Werk eine psychologische Krisenintervention sichergestellt. Für die Mitarbeitenden stünden seitdem externe Psychologinnen und Psychologen zu Gesprächen bereit. Darüber hinaus würden interne Akten wie Personalunterlagen oder Vorstandsakten analysiert. Geprüft werden solle, ob sich aus den Dokumenten "Hinweise auf ein missbräuchliches Verhalten" ergäben.
Auf der Internetseite des Kindermissionswerks seien Inhalte, die mit Pilz im Zusammenhang stünden, mit einem "entsprechenden Hinweis" versehen worden, hieß es. Geschätzt wird, dass die Umsetzung dieser "unmittelbaren Maßnahmen" etwa drei bis sechs Monate dauern wird.
Missbrauch fand in den 70er Jahren statt
"Anschließend wird das Kindermissionswerk über Erkenntnisse aus diesen unmittelbaren Maßnahmen im Rahmen des rechtlich Möglichen informieren." Auch erklärte das Kindermissionswerk, es unterstütze den Aufruf des Erzbistums Köln.
Laut Erzbistum wurde Pilz 2012 beschuldigt, einen ihm unterstellten Mitarbeitenden und damit "schutzbedürftigen" Erwachsenen in den 1970er Jahren missbraucht zu haben. Der damalige Kölner Erzbischof, Kardinal Joachim Meisner, erlegte dem Geistlichen 2014 eine Geldstrafe auf und verbot ihm den Kontakt zu Minderjährigen ohne Anwesenheit weiterer Erwachsener. Pilz lebte seit 2010 bis zu seinem Tod 2019 als Ruhestandsgeistlicher im Bistum Dresden-Meißen, wo er nach Bistumsangaben auch Vertretungsdienste übernahm.