Beim bevorstehenden Katholikentag erwartet die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, ein Zeichen dafür, dass die "vermeintliche Macht des Stärkeren" nicht das letzte Wort habe. Dies gelte für den russischen Präsidenten Wladimir Putin, für demokratiefeindliche Kräfte in der Gesellschaft und für jene, die den kirchlichen Weg in die Zukunft verbarrikadieren wollten, sagte Stetter-Karp am Dienstag im ARD-Morgenmagazin. Ab Mittwoch werden bis zu 30.000 Teilnehmende bei dem Christentreffen in Stuttgart erwartet.
Diskussion über "starre Grenzen"
Die anhaltenden Diskussionen und "starren Grenzen" innerhalb der Kirche seien für Millionen von Katholikinnen und Katholiken eine "starke Zumutung", sagte die ZdK-Präsidentin weiter. Sie habe jedoch über Jahrzehnte die Erfahrung gemacht, dass durchaus Gestaltungsräume vorhanden seien.
Zuversicht bezüglich des Synodalen Weges
Zuversichtlich zeigte sich Stetter-Karp im Bezug auf den Reformprozess innerhalb der katholischen Kirche in Deutschland, den Synodalen Weg: Etwa bezüglich des Umgangs mit Macht stehe die Mehrheit der deutschen Bischöfe hinter dem ZdK. Wichtig sei zudem, dass die deutschen Bischöfe die Debatte über den kirchlichen Umgang mit Frauen in die Weltkirche einbrächten, "weil wir das nicht als Ortskirche werden verändern können". Auf die Frage, ob sie selbst eine katholische Bischöfin in Deutschland erleben werde, antwortete die 66-Jährige: "I hope so - ja, das hoffe ich."