Woelki an Christi Himmelfahrt in Wallfahrtsort Neviges

Keine Teilnahme an Katholikentag

Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki feiert an Christi Himmelfahrt einen Gottesdienst im Wallfahrtsort Neviges. Das Erzbistum Köln stellte inzwischen Details zu Woelkis Auszeit und dem Rücktrittsangebot an den Papst klar.

Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki / © Adelaide Di Nunzio (KNA)
Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki / © Adelaide Di Nunzio ( KNA )

Die Feier in Neviges ist für 16.00 Uhr in dem von Architekt Gottfried Böhm (1920-2021) entworfenen Mariendom geplant (Live auf DOMRADIO.DE). Neben Gebetszeiten ist für den Vormittag auch eine Diskussionsrunde zum Thema "Wie kann ich heute von meiner Kirche sprechen?" mit drei katholischen Medienvertretenden angekündigt.

ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp / © Dieter Mayr (KNA)
ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp / © Dieter Mayr ( KNA )

In Stuttgart findet zeitgleich von Mittwoch bis Sonntag der vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) organisierte Katholikentag mit rund 1.500 Veranstaltungen statt. Der Kölner Erzbischof wird diesem nicht beiwohnen. ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp sagte dazu im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA), dass sie sich über eine Teilnahme gefreut hätte. "Ich will das Fernbleiben aber nicht überbewerten."

Wallfahrt mit Tradition

Innenraum der Wallfahrtskirche "Maria, Königin des Friedens", dem Nevigeser Wallfahrtsdom / © Harald Oppitz (KNA)
Innenraum der Wallfahrtskirche "Maria, Königin des Friedens", dem Nevigeser Wallfahrtsdom / © Harald Oppitz ( KNA )

Bereits seit dem 17. Jahrhundert pilgern Menschen nach Neviges (Kreis Mettmann) zum "Hardenberger Gnadenbild", das die Jungfrau Maria zeigt. Neben verschiedenen Andachtsstätten etwa auf dem Kreuzberg und dem Marienberg ist der große Mariendom das Zentrum des Wallfahrtsortes. Seit 1675 war ein Franziskanerkloster in Neviges angesiedelt. Aus personellen Gründen gaben es die Ordensleute Ende 2019 auf. Im Herbst 2020 übernahmen Priester der aus Frankreich stammenden Gemeinschaft Sankt Martin die Seelsorge.

Erzbistum Köln: Woelki nahm keinen Einfluss auf Arbeitsvertrag

Das Erzbistum Köln weist eine Verantwortung von Kardinal Rainer Maria Woelki für einen umstrittenen Vertragsabschluss mit einer führenden Mitarbeiterin zurück. Er habe mit der Vertragsgestaltung nichts zu tun, sagte ein Sprecher am Montag auf Anfrage. Die Führungskraft hatte laut Medien aus ihren früheren Tätigkeiten Anwartschaften aus der Rentenversicherung aufgebaut.

Trotzdem sei eine beamtenähnliche Altersversorgung für diese Zeit erfolgt. So sei dem Erzbistum ein Schaden von rund 500.000 bis 600.000 Euro entstanden.

Rainer Maria Kardinal Woelki / © Theo Barth (KNA)
Rainer Maria Kardinal Woelki / © Theo Barth ( KNA )

Auch im vergangenen August besuchte Woelki den Wallfahrtsort und segnete dort das neue Dach einer Kirche. Einem Medienbericht zufolge weigerten sich mehrere katholische Verbände, bei dem Gottesdienst mit traditionellen Fahnenabordnungen einzuziehen. Zudem zeigte eine kleine Gruppe dem Erzbischof Rote Karten. "Das Dach ist dicht - der Klerus nicht", lautete ein Slogan.

Erzbistum nimmt Stellung zu Auszeit Woelkis

Das Erzbistum Köln hat unterdessen Details zur Auszeit von Kardinal Rainer Maria Woelki bekanntgegeben, wonach Woelki dem Papst schriftlich seinen Rücktritt angeboten habe. Dies sei während seiner Anfang März beendeten Auszeit geschehen, sagte ein Sprecher am Montag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, hatte am Sonntag Zweifel bekundet, ob das von Woelki mitgeteilte Rücktrittsgesuch "in Rom auch so angekommen ist". Er wisse nicht, "auf welche Weise das kommuniziert worden ist", sagte Bätzing im Deutschlandfunk und ergänzte: "Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz spielt in dieser Frage überhaupt keine Rolle für Rom. Wenn er sich nicht irgendwie einschaltet, bekommt er auch keinerlei Informationen; keinerlei."

Woelki hatte sich wegen der Querelen um die Missbrauchsaufarbeitung in seinem Erzbistum in eine rund fünfmonatige Auszeit begeben. Bei seiner Rückkehr Anfang März bat er um eine zweite Chance und teilte zugleich mit, dem Papst seinen Rücktritt angeboten zu haben. Eine Entscheidung darüber steht aus.

Quelle:
KNA