Das teilte die Diözese am Dienstag mit. Beschlüsse sollen in der kommenden Vorstandssitzung fallen. Die im Jahr 2000 gegründete Stiftung unterstützt Schwangere und Familien in Not.
Forschende der Universität Münster werfen früheren Bischöfen des Bistums Münster in einer Aufarbeitungsstudie große Fehler im Umgang mit Missbrauchsfällen vor. Michael Keller (Amtszeit 1947-1961), Joseph Höffner (1962-1969), Heinrich Tenhumberg (1969-1979) und Reinhard Lettmann (1980-2008) hätten verurteilte Geistliche immer wieder in der Seelsorge eingesetzt und damit weitere Taten ermöglicht.
Die Bischöfe seien für eine "klerikale Vertuschungsgeschichte" verantwortlich. Der aktuelle Amtsinhaber Felix Genn (72) räumte nach Vorlage der Untersuchung eigene Fehler ein und kündigte einen Maßnahmenkatalog an.
Versagen des Bischofs
Schon vor einem Jahr gab es laut Bistum Überlegungen, die Bischof-Heinrich-Tenhumberg-Stiftung umzubenennen. Die Stiftungsvorsitzende Sigrun Schnieders sehe sich durch die Studie in dieser Absicht bestätigt. Die Informationen "über das Versagen des Bischofs in der Ahndung priesterlicher Übergriffe und insbesondere in einem zugewandten, angemessenen Umgang mit den davon Betroffenen schließe eine Beibehaltung des Stiftungsnamens aus", hieß es.
Als weitere Reaktion auf die Studie war kürzlich bereits der Zugang zu den Bischofsgräbern im Münsteraner Dom gesperrt worden. Dort liegt auch Tenhumberg begraben. Das Bistum will gemeinsam mit Betroffenen einen Weg erarbeiten, wie künftig der Bischöfe gedacht werden kann.