Stoiber kritisiert katholische Kirche

Zögerliches Handeln gegen Missbrauch macht fassungslos

Der frühere bayerische Ministerpräsident und ehemalige CSU-Vorsitzende Edmund Stoiber sieht die katholische Kirche wegen der Missbrauchsfälle in einer ihrer größten Krisen. Eine Diskussion über das "C" der Unionsparteien lehnt er ab.

Edmund Stoiber / © Peter Kneffel (dpa)
Edmund Stoiber / © Peter Kneffel ( dpa )

"Man steht fassungslos vor dem Umstand, wie wenig das angerichtete menschliche Leid von der Kirche registriert und wie wenig gehandelt worden ist. Das ist für mich das Erschütterndste", sagte Stoiber der "Passauer Neuen Presse" (Freitag).

Das "C" sollte nicht zur Disposition stehen

Diskussionen, ob die beiden Unionsparteien das "C" überdenken sollten, trat er indes entgegen. Dies sei "eine falsche Diskussion", sagte Stoiber. "Bei unserem 'C' geht es um die christlichen Werte wie die Freiheit und Würde des Menschen, um soziale Gerechtigkeit", erklärte der Politiker.

Artikel 1 des Grundgesetzes folge "zutiefst dieser christlichen Grundethik", und darum gehe es auch bei dem "C" der Parteien: "Nicht darum, dass sich die Kirche an ihre eigenen Werte nicht gehalten hat. Deshalb darf das 'C' bei uns auch nicht zur Disposition stehen."

 

Quelle:
KNA