Strack-Zimmermann spricht von Gott als dem größten Liberalen

Fast "kindlichen Glauben" bewahrt

Das Bistum Hildesheim hat zu seinem Jahresempfang die FDP-Politikerin und EU-Spitzenkandidatin Marie-Agnes Strack-Zimmermann eingeladen. Dort sprach sie über den Ukraine-Krieg und auch darüber, warum Gott "der größte Liberale" sei.

FDP-Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann / © Kay Nietfeld (dpa)
FDP-Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann / © Kay Nietfeld ( dpa )

Die FDP-Bundestagsabgeordnete Marie-Agnes Strack-Zimmermann bezeichnet sich selbst als gläubige Katholikin. In manchen Dingen habe sie sich einen fast "kindlichen Glauben" bewahrt, sagte sie am Sonntagabend im Hildesheimer Dom.

Die Frage nach dem Grund von Not und Leid beantworte sie für sich so: Gott habe den Menschen die Welt zur Gestaltung überlassen und mische sich dabei kaum ein. Abgerechnet werde erst am Schluss. "Insofern ist Gott der größte Liberale", so Strack-Zimmermann.

Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag äußerte sich beim Jahresempfang des Bistums Hildesheim zum Thema "Gefühle sind Luxus. Herausforderungen in Kirche, Politik und Gesellschaft". In der Politik brauche es Gefühle, so Strack-Zimmermann. Und diese dürften kein Luxus sein.

Gleichwohl seien angesichts aller Herausforderungen klare Positionen nötig. Sorgen mache ihr besonders die zunehmende Radikalisierung in Deutschland.

"Zutiefst ungerechter Krieg"

Hass und Hetze bekomme auch sie zu spüren angesichts ihres Einsatzes für Waffenlieferungen an die Ukraine, führte Strack-Zimmermann aus. Sie berichtete über ihren ersten Ukraine-Besuch nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs und Gesprächen mit schwer verletzten ukrainischen Soldaten.

Angesichts dieses "zutiefst ungerechten Krieges" müsse Deutschland wirtschaftlich und humanitär helfen, aber auch mit Waffen, die töten. "Das dürfen wir nicht beschönigen", sagte die Politikerin vor rund 250 Gästen aus Politik, Wirtschaft, Kirche und Gesellschaft im Dom.

Alle Seiten müssen echten Frieden wollen

Friedensverhandlungen haben nach Überzeugung von Strack-Zimmermann nur dann Sinn, wenn alle Seiten zu einem echten Frieden bereit seien. Der russische Präsident Wladimir Putin habe jedoch klar imperialistische Ziele artikuliert, sagte die Verteidigungspolitikerin. "Frieden kann es aber nur aus einer Position der Stärke geben."

Hildesheims gastgebender Bischof Heiner Wilmer dankte der Politikerin und allen anderen politischen Entscheidungsträgern und -trägerinnen "unabhängig von den jeweiligen politischen Zugehörigkeiten für ihr Engagement, ihren Dienst für die Gesellschaft und für den Frieden".

Vatikan erläutert Papstwort zur "Weißen Flagge" für die Ukraine

Der Vatikan hat versucht, umstrittene Äußerungen des Papstes zu einem Verhandlungsfrieden im russisch-ukrainischen Krieg einzuordnen. Das zum Heiligen Stuhl gehörende Online-Portal Vatican News verbreitete in mehreren Sprachen, darunter auch auf Ukrainisch, einen Bericht über eine entsprechende Erklärung von Vatikansprecher Matteo Bruni.

Darin heißt es, Bruni habe auf Nachfrage gegenüber Journalisten präzisiert, dass der Papst mit seinen jüngst veröffentlichten Worten zur Ukraine "vor allem zu einem Waffenstillstand aufrufen und den Mut zu Verhandlungen wiederbeleben wollte".

Papst Franziskus / © Andrew Medichini/AP (dpa)
Papst Franziskus / © Andrew Medichini/AP ( dpa )
Quelle:
KNA