Straffes Besuchsprogramm für Benedikt XVI.

Viel los beim Emeritus

Nach ruhigen Sommermonaten bekommt der emeritierte Papst Benedikt XVI. wieder mehr Besuch. Seit Ende Oktober veröffentlicht die vatikanische Stiftung Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. regelmäßig Fotos von Gästen in Sozialen Netzwerken.

Neu ernannte Kardinäle bei Benedikt XVI. (August 2022) / © Romano Siciliani (KNA)
Neu ernannte Kardinäle bei Benedikt XVI. (August 2022) / © Romano Siciliani ( KNA )

Abgesehen von dem Treffen des amtierenden Papstes Franziskus mit den neuen Kardinälen Ende August, hatte es seit Mai keine aktuellen Bilder gegeben.

Am Donnerstag empfing Benedikt XVI. im Kloster Mater Ecclesiae seinen ehemaligen Zeremonienmeister, Bischof Francesco Camaldo. Zuvor traf er etwa den kürzlich emeritierten Erzbischof von Bamberg, Ludwig Schick, oder Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk, Oberhaupt der Ukrainischen Griechisch-katholischen Kirche.

Foto mit Kardinal Gerhard Ludwig Müller

Die meisten Reaktionen rief allerdings ein Foto des emeritierten Papstes mit dem deutschen Kardinal Gerhard Ludwig Müller hervor. Zu sehen ist darauf der 95-Jährige im Rollstuhl sitzend, bekleidet mit einer weißen Steppjacke, weißer Baskenmütze und einer beigen Decke über den Knien. Hinter ihm steht Müller, neben ihm zwei Ordensschwestern.

Kardinal Gerhard Ludwig Müller / © Francesco Pistilli (KNA)
Kardinal Gerhard Ludwig Müller / © Francesco Pistilli ( KNA )

Gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) erklärte Müller, das Foto sei bei einer Videoaufnahme vor der Lourdeskapelle für einen Segen in einer Gebetsgemeinde außerhalb entstanden. Grundsätzlich habe er "als Herausgeber seiner Gesammelten Werke öfter mit Benedikt zu tun".

Ruhiger dürfte es beim früheren Papst so bald nicht zugehen. In der kommenden Woche wird etwa der diesjährige Ratzinger-Preis verliehen.

Traditionell besuchen die Preisträger dann auch den Emeritus: für ein Gespräch, ein Gebet und natürlich ein Foto.

Das Pontifikat von Papst Benedikt XVI.

"Professor Papst" nannte man ihn: weil seine Ansprachen vor der UNO, im Berliner Reichstag oder im britischen Parlament anspruchsvoll wie Vorlesungen waren. Seine Brillanz veranlasste den Kölner Kardinal Josef Frings, den gerade 35-Jährigen zu seinem Berater beim Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) zu machen. Dem Abschnitt als Erzbischof von München und Freising (1977-1982) folgte seine jahrzehntelange Bestimmung: als Präfekt der römischen Glaubenskongregation. Am Ende zeigte sich Ratzinger amtsmüde, doch Johannes Paul II. überredete ihn zu bleiben.

Joseph Kardinal Ratzinger wurde am 19. April 2005 vom Konklave zum neuen Papst Benedikt XVI. gewählt (KNA)
Joseph Kardinal Ratzinger wurde am 19. April 2005 vom Konklave zum neuen Papst Benedikt XVI. gewählt / ( KNA )
Quelle:
KNA