Studie zu sexualisierter Gewalt in katholischem Orden

Bis in die jüngere Vergangenheit

Als erster deutscher katholischer Orden haben die Franziskaner-Minoriten eine extern begleitete, unabhängige Untersuchung zu sexualisierter Gewalt vorgelegt. Einem Bruder werden Übergriffe auf 20 verschiedene Betroffene vorgeworfen.

Klosterpforte des Würzburger Klosters der Franziskaner-Minoriten / © Christian Wölfel (KNA)
Klosterpforte des Würzburger Klosters der Franziskaner-Minoriten / © Christian Wölfel ( KNA )

Der von zwei Rechtsanwältinnen verfasste Bericht dokumentiert und bewertet auf 152 Seiten Vorwürfe gegen neun namentlich bekannte Ordensmänner seit den 1960er Jahren bis in die jüngere Vergangenheit.

Von einem Bruder werden Übergriffe auf 20 verschiedene Betroffene geschildert.

Sechs Niederlassungen in Deutschland

Es handelt sich um die erste derartige Studie auf Basis der 2021 getroffenen Vereinbarung der Deutschen Ordensobernkonferenz (DOK) mit dem Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung.

Die Franziskaner-Minoriten haben in Deutschland 40 Mitglieder in sechs Niederlassungen. Der Chef der Provinz, Bruder Andreas Murk, ist zugleich DOK-Vorsitzender.

Franziskaner geben Missbrauchsstudie in Auftrag

Die Deutsche Franziskanerprovinz hat das Münchner Institut für Praxisforschung und Projektberatung (IPP) mit einer Missbrauchsstudie beauftragt. Das gab die Ordensleitung am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in München bekannt. Die Ergebnisse der sozialwissenschaftlichen Untersuchung sollen Ende 2025 vorliegen und veröffentlicht werden.

Es gehe vor allem darum, den Betroffenen zuzuhören, was sie erlitten hätten, und zu verstehen, wie es dazu habe kommen können, erläuterte der Leiter der Deutschen Franziskanerprovinz, Bruder Markus Fuhrmann.

Franziskaner geben Missbrauchsstudie in Auftrag (Franziskaner)
Franziskaner geben Missbrauchsstudie in Auftrag / ( Franziskaner )
Quelle:
KNA