Südafrika stellt Scientology den Strom ab

Über 100.000 Euro Schulden

In Johannesburg haben die Behörden der Scientology-Organisation inmitten einer nationalen Energiekrise den Strom abgedreht. Grund sind unbezahlte Stromrechnungen, wie örtliche Medien berichten. Der Schuldenberg ist mittlerweile hoch.

Symbolbild Scientology / © Adwo (shutterstock)

Die selbsternannte Kirche schulde der Stadtverwaltung umgerechnet mehr als 100.000 Euro. Südafrika erlebt derzeit eine historische Energiekrise. Seit Dezember kommt es täglich zu Stromausfällen von bis zu neun Stunden.

Vergangene Woche hatte Staatspräsident Cyril Ramaphosa bei seiner Rede zur Lage der Nation den nationalen Ausnahmezustand ausgerufen. Dadurch sollen zusätzliche Mittel in Energieprojekte fließen. Weiter kündigte Ramaphosa die Schaffung des Postens eines "Stromministers" an.

Stromabdrehen als letzte Option

In der Provinz Gauteng, dem Wirtschaftszentrum des Schwellenlandes, gingen die Behörden zuletzt rigoros gegen Nicht-Zahler vor: Geschäfte, Haushalte und auch Ämter wurden vom Stromnetz getrennt.

Kunden wie etwa Kirchen drehe man bloß als "letzte Option" und nach mehreren Mahnungen den Strom ab, betonte Behördensprecher Isaac Mangena. Zugleich hielt er fest: "Es ist immer schade, wenn das Haus Gottes nicht die Wahrheit predigt."

Kirchen in Südafrika

Die meisten Südafrikaner sind Christen, wobei es viele weitere Kirchen gibt. Mit rund 2,5 Millionen Mitgliedern ist die afrikaans-sprachige Nederduits Gereformeerde Kerk (NG Kerk, Dutch Reformed Church) die größte Glaubensgemeinschaft. Die Nederduits Gereformeerde Kerk ist die Kirche der weißen Afrikaner sowie eines Großteils der Coloureds, die allerdings der separaten Uniting Reformed Church angehören. Die Ursprünge gehen auf die Konfession der ersten holländischen Siedler im 17ten Jahrhundert zurück.

Südafrikanische Fahne / © Aleks Shutter (shutterstock)
Südafrikanische Fahne / © Aleks Shutter ( shutterstock )
Quelle:
KNA