Suizidbeihilfe müsse Wert des Lebens gerecht werden

Erzbischof hofft auf "kluge Entscheidung"

Vor der gesetzlichen Regelung der Suizidbeihilfe hofft der Berliner Erzbischof Heiner Koch auf eine "kluge Entscheidung" des Bundestags. Sie müsse "dem unbedingten Wert des menschlichen Lebens gerecht" werden.

Erzbischof Heiner Koch / © Dominik Wolf (KNA)
Erzbischof Heiner Koch / © Dominik Wolf ( KNA )

Das erklärte Koch in einem am Mittwoch vorab veröffentlichten Gastbeitrag für die Boulevardzeitung "B.Z." (Donnerstag). Das Parlament stimmt an diesem Donnerstag über zwei Gesetzentwürfe zur Suizidbeihilfe ab. Ein liberaler ist stärker darauf angelegt,Suizid zu ermöglichen. Der andere stellt den Schutz vor Missbrauch in den Vordergrund. Ferner gibt es einen Antrag zum Ausbau der Suizidprävention.

Kirche stehe Menschen bei

Mit Blick auf Menschen, die sich zu einer Selbsttötung entschieden haben, betonte Koch: "Wir verurteilen keinen Menschen, der seine Not nicht mehr aushalten kann oder sich anderen Menschen aufgrund seines Leidens nicht mehr zumuten möchte." Christinnen und Christen seien aber davon überzeugt, "dass ein Leben immer einen Sinn und einen Wert hat, auch wenn wir ihn nicht erkennen". Deshalb stehe die Kirche allen Menschen "in Krisen, Krankheit und Leid bei – in Telefonseelsorge und Suizid-Prävention, in kirchlichen Krankenhäusern, Palliativstationen und Hospizen, in Seelsorge und Begleitung".

Erzbistum Berlin

Das Erzbistum Berlin umfasst das Land Berlin, den größten Teil Brandenburgs sowie Vorpommern und einen kleinen Teil Sachsen-Anhalts. In seinen Kirchengemeinden leben rund 362.000 Katholiken. In seiner jetzigen Form wurde das Erzbistum 1994 errichtet. Erzbischof Dr. Heiner Koch übernahm die Bistumsleitung am 19. September 2015. Bischofssitz ist die St.-Hedwigs-Kathedrale in Berlin-Mitte.

Sankt-Hedwigs-Kathedrale in Berlin / © frantic00 (shutterstock)
Sankt-Hedwigs-Kathedrale in Berlin / © frantic00 ( shutterstock )
Quelle:
KNA