Er äußerte sich bei einem Treffen mit Mitgliedern des römischen Priesterkollegs San Luigi dei Francesi im Vatikan. "'Supermann'-Priester enden schlecht, alle", so Franziskus weiter, "Der zerbrechliche Priester, der seine Schwächen kennt und mit dem Herrn über sie spricht, dem wird es gut gehen."
Erneut mahnte der Papst, Seelsorger sollten Hirten ein, die den Geruch ihrer Schafe tragen: "Menschen, die in der Lage sind, mit ihren Leuten zu leben, lachen und weinen". Ein Priestertum, das sich vom Volk Gottes isoliert, sei nicht nur kein katholisches, sondern überhaupt kein christliches Priestertum.
An der Wirklichkeit orientieren
Ebenso warnte das Kirchenoberhaupt vor vorgefertigten Ideen und Konzepten. Immer gelte es, sich an der Wirklichkeit zu orientieren, um sie vom Evangelium her anzugehen. Dabei könne priesterliche Existenz, auch die Gemeinschaften von Priestern wie im Kolleg, ein wichtiges Zeugnis sein für eine Gesellschaft, die unter Individualismus und Gleichgültigkeit leide.
Bei dem Treffen mit dem französischen Priesterkolleg dankte Franziskus gleichzeitig seinem langjährigen Übersetzer etwa bei Generalaudienzen, Jean Landousies.
Das Priester-Kolleg ist an der Kirche "San Luigi dei Francesi" nahe der Piazza Navona in Rom angesiedelt. Das zwischen 1518 und 1589 errichtete Gotteshaus ist die französische Nationalkirche und ist dem Heiligen König Ludwig IX. (1214-1270) von Frankreich geweiht.