Synagogen-Gemeinde Köln kritisiert Programm der lit.Cologne

"Anti-israelische Stereotype"

Die Kölner Synagogen-Gemeinde hat das Programm der lit.Cologne als einseitig anti-israelisch kritisiert. Besonders ein Dorn im Auge ist der Gemeinde die Veranstaltung "Oliven und Asche" am 13. März im Filmforum des Kölner Museums Ludwig.

Israelische Flagge / © Sebi Berens (KNA)
Israelische Flagge / © Sebi Berens ( KNA )

Dort seien von einigen Autoren ungefiltert "sehr starke anti-israelische Stereotype benutzt" worden, heißt es in einem am Mittwoch in Köln veröffentlichten Offenen Brief der Gemeinde an die lit.Cologne. Bei der Lesung seien Wahrheiten bewusst verdreht und zeitliche Abfolgen umgekehrt worden. Zudem habe es im Gesamtprogramm des Literaturfestivals keine Lesung pro-israelischer Autoren gegeben.

In der Veranstaltung mit Beteiligung der israelischen Veteranen-Organisation "Breaking the Silence" ging es laut Programm "um Ungerechtigkeiten in den besetzten palästinensischen Gebieten".

Keine Nachfragen erlaubt

Die Autoren Michael Chabon, Assaf Gavron, Eva Menasse und Dana Golan trugen Texte vor; Moderatorin war Sonia Seymour Mikich. Sie habe keine kritischen Fragen gestellt, so die Synagogen-Gemeinde. Auch seien Nachfragen nicht erlaubt gewesen.

Mit dieser Veranstaltung habe die lit.Cologne ein Ungleichgewicht zugelassen, "welches für demokratisch denkende Menschen nicht akzeptabel ist und im Besonderen nicht für die jüdische Gemeinschaft in Köln und Deutschland", heißt es im Brief. Es sei unverständlich, dass es keine Veranstaltung zu den positiven Seiten israelischer Politik gegeben habe, etwa zur Gleichberechtigung aller in Israel lebender Menschen.

Kritik an politischer Instrumentalisierung

Im Foyer der Veranstaltung war laut Synagogen-Gemeinde ein Stand von Amnesty International zugelassen, allerdings keiner der Israelischen Botschaft oder der Deutsch-Israelischen Gesellschaft. Das Literaturfest habe sich mit der einseitigen Darstellung von den Autoren und "Breaking the Silence" politisch instrumentalisieren lassen.

"Breaking the Silence" ist ein 2004 gegründeter Zusammenschluss ehemaliger israelischer Soldaten. Sie kritisieren das Vorgehen der eigenen Armee gegen die Palästinenser.


Quelle:
KNA