"Ich persönlich würde Buße und Opfer nicht verwerfen, weil sie wichtig sind, um unsere Solidarität zu nähren", sagte der Kardinal und Jesuit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Freitag im Vatikan. "Einen Moment der Beschwerlichkeit oder sogar der Entbehrung zu teilen, ist für sich eine Form des Gebets, eine Form der Solidarität." Am meisten gefordert sei aber ein "erster Schritt" wie die Unterstützung eines Hilfswerks, ehrenamtlicher Einsatz oder auch nur, sich zu informieren und mit anderen zu sprechen.
Auf kleine Gesten achten
Dies seien nur "kleine Dinge", sagte Czerny, der die Vatikanbehörde für ganzheitliche Entwicklung leitet. "Wir müssen vermeiden, nur von großen Dingen Hilfe zu erwarten. Damit geben wir die Chance auf, kleine Gesten zu tun, die tatsächlich sehr wichtig sind."
Czerny äußerte sich anlässlich der Vorstellung der diesjährigen Fastenbotschaft von Papst Franziskus. Dabei erinnerte er an das Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet, den Ukraine-Krieg und andere Konflikte sowie die noch nicht ausgestandene Corona-Pandemie.
Fastenzeit der Christen
Eine "primitive Vorstellung" von Religion würde Opfer und Bußübungen vorschlagen, um die zerstörerischen Kräfte zu besänftigen, sagte Czerny. "Dies ist nicht die Fastenzeit der Christen, die sich vielmehr zu Christus als dem Licht der Welt bekennen." So gelte es, "das Beten und Fasten der Gläubigen auf die Verbesserung der Welt hin auszurichten", so der Kardinal.