Joe Bausch (70), bekannt als Gerichtsmediziner aus dem Kölner "Tatort", hat nach eigenen Worten ein "sehr ausgeprägtes Gewissen." Dies liege an seiner christlichen Erziehung. Zwar sei er schon lange aus der Kirche ausgetreten, sagte er am Montag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Berlin. Aber "nicht weil ich Atheist bin, sondern weil ich klar machen wollte, dass das nicht mehr mein Weg ist. Zuviel ärgert mich einfach. Ist es nicht längst Zeit für eine Päpstin? Ohne Frauen, die überall die Gemeinden am Laufen halten, wäre die Kirche trostlos", so Bausch. Dennoch spiele Religion nach wie vor eine Rolle in seinem Leben.
"Wenn ich unterwegs bin, gehe ich eine Kirche, um eine Kerze anzuzünden. Es ist für mich ein Moment der Besinnung, auch ein Nachhausekommen. Über einen einfachen Zettel an der Tür meiner Heimatkirche im Westerwald, als ich neulich wegen Dreharbeiten mal wieder da war, war ich ganz ergriffen. Darauf stand: 'Willkommen zu Hause'."
"Blick des Bauern" immer beibehalten
Ohnehin habe seine Kindheit auf einem Bauernhof eine gewisse "Gottergebenheit" mit sich gebracht, sagte der Schauspieler weiter.
"Auf dem Bauernhof tritt man morgens aus der Haustür und blickt ins Firmament, ob der Himmel hell und blau ist, oder ob Wolken aufkommen.
Als Bauer ist man vom Wetter abhängig. Das führt zu einer gewissen Gottergebenheit. Man weiß nie, was kommt. Den Blick des Bauern habe ich behalten."
Hinweis:
Joe Bausch: Verrücktes Blut. Oder: Wie ich wurde, der ich bin.
Berlin Ullstein Verlag 2024, 240 Seiten, 22,99 Euro. – Das Buch von Joe Bausch erscheint am 30. Mai.