Dies teilte die Polizei am Donnerstag mit. Die zwischenzeitlich abgeschlossenen Ermittlungen hätten keinen Hinweis ergeben, dass es sich um eine religiös oder extremistisch motivierte Tat gehandelt habe. Der Vorgang sei nun der Staatsanwaltschaft Regensburg mit dem Tatvorwurf der gemeinschädlichen Sachbeschädigung vorgelegt worden.
Ein Bericht über die enthauptete Statue auf der Facebook-Seite des Bistums Regensburg hatte zu einer Flut von betroffenen Reaktionen geführt. Viele Menschen empörten sich über den Vorfall. Ein Polizist hatte auf dem Weg zum Dienst am Abend des 22. Oktober 2020 am Eingang der Jesuitenkirche den abgeschlagenen Kopf der Marienfigur entdeckt, dem eine Mund-Nase-Maske übergezogen worden war. Im Vorraum der Kirche stieß der Beamte auf die umgestürzte und beschädigte Statue.
Der nun ermittelte Verdächtige soll laut Polizeibericht seinen Wohnsitz in Straubing haben und zur Tatzeit 20 Jahre alt gewesen sein.
Puppenrestaurator macht Restaurierung
Die Figur befindet sich seit Dezember vergangenen Jahres im niederrheinischen Neuss. Der dort ansässige Puppenrestaurator Marcel Offermann hat sich ihrer Restaurierung angenommen. Mittlerweile sei es gelungen, mittels eines Diamantbohrers und eines speziellen chemischen Dübels aus zwei Komponenten das Haupt der Madonna wieder sicher zu befestigen.
Die nun folgende, originäre Restaurierung der Oberflächen von Kopf und Körper sei überschaubar. Aktuell kalkuliere er mit rund vier Wochen, teilte er dieser Tage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) mit.
Der Fachmann schätzt das Alter der Figur wegen des verwendeten Materials auf etwa 100 Jahre. Sie dürfte nach dem Ersten Weltkrieg geschaffen worden sein. Da damals Mangelwirtschaft geherrscht habe, sei nur ein einfaches Basaltgemisch für die Fertigung verwendet worden. Die Bemalung des von blonden Locken umrahmten Gesichts bezeichnete er als "lieblich".