Papst Franziskus besucht am Sonntagmorgen die Stadt, die im April 2009 durch ein schweres Erdbeben teilweise zerstört wurde. Der Papst nimmt in L'Aquila an der traditionsreichen Ablass-Wallfahrt der "Perdonanza Celestiniana" teil.
Höhepunkte des Papstbesuches sind der Gottesdienst am Sonntagmorgen, die Öffnung der historischen "Heiligen Pforte" der Kirche Santa Maria Collemaggio und ein Treffen mit Erdbeben-Geschädigten. Am frühen Nachmittag wird der Papst in Rom zurück erwartet, wo am Montag und Dienstag kirchenpolitische Beratungen mit allen Kardinälen der katholischen Weltkirche auf dem Programm stehen.
Reise-Ankündigung löste Spekulationen aus
Vor Franziskus hatte bereits Benedikt XVI. im Jahr 2009 die Stadt besucht, in der die Gebeine des 1294 zurückgetretenen Papstes Coelestin V. bestattet sind. Da Benedikt vier Jahre nach seinem Besuch in L'Aquila zurücktrat, löste die Ankündigung der Reise durch Papst Franziskus zahlreiche Spekulationen aus. Franziskus hat jedoch bereits mehrere Male dementiert, dass er in absehbarer Zeit zurücktreten wolle.
Papst Coelestin V., der sich der Überlieferung zufolge weigerte, christliche Soldaten für die Kreuzzüge zu segnen und der als erster Papst der Geschichte freiwillig zurücktrat, galt in Italien Jahrhunderte lang als feiges und schwaches Kirchenoberhaupt.
Würdigung Coelestins V.
Seit dem Pontifikat von Benedikt XVI. hat eine Neubewertung dieser historischen Figur eingesetzt. Benedikt würdigte ihn in einer Ansprache im Juli 2010 als einen Papst, der "nach seinem Gewissen handelte, und deshalb frei von Angst war und großen Mut hatte". Diese positive Sicht auf Coelestin V. will Papst Franziskus mit seinem Besuch offenbar fortführen.