Die von Italiens Fußball-Star Ciro Immobile als Schiedsrichter geleitete Partie sollte Anliegen der Papst-Enzklika "Fratelli tutti" versinnbildlichen. Entsprechend hieß die aus Vatikan-Angestellten, Schweizergardisten, Migranten und Menschen mit Behinderung zusammengestellte Mannschaft "Fratelli tutti". Papst Franziskus hatte die Auswahl der Welt-Roma-Organisation am Samstag in Privataudienz empfangen.
Vatikanische Spieler drehten das Match
Das einerseits sehr engagiert, aber auch mit Augenzwinkern ausgetragene Match fand im Trainingsstadion des Seria-A-Clubs Lazio Rom in Formello, außerhalb der Hauptstadt statt. Nach einem 6:1-Halbzeit-Stand drehten die vatikanischen Spieler, teils mit erheblicher Nachsicht des Gegners, die Partie. Jede Mannschaft hatte zudem einen Elfmeter erhalten - wegen Fouls und Handspiels.
Zwei abseitsverdächtige Treffer von "Fratelli tutti" kontrollierte Schiedsrichter Immobile per Smartphone-Aufnahme eines Organisators und gewährte die Tore. Hingegen erhielten die Trainer beider Mannschaften wegen ungebührlichen Verhaltens am Spielfeld-Rand jeweils eine Gelbe Karte.
Benefizspiel für ein Integrationsprojekt
Organisiert wurde das Freundschaftsspiel vom Päpstlichen Kultur-Rat unter Kurienkardinal Gianfranco Ravasi zusammen mit dem Fußballverein Lazio Rom. Am Rande der Partie wurden nach Angaben des Vatikan Spenden für ein Integrationsprojekt der Diözese Rom gesammelt. Das Geld kommt der gesellschaftlichen Eingliederung der Roma-Minderheit und anderer benachteiligter Menschen zugute.
Die Idee für das Benefizspiel stammt von der Welt-Roma-Organisation mit Sitz in Zagreb. Sie hatte sich mit einem entsprechenden Vorschlag an Franziskus gewandt. Hintergrund war der Papstbesuch in einer Roma-Siedlung im slowakischen Kosice Mitte September. Dort sprach sich das Oberhaupt der katholischen Kirche gegen Ausgrenzung und Ghettoisierung aus.