Ab Januar sollen die Ausweise über eine App zur Verfügung stehen. Die Initiatoren hoffen, dass sich dadurch die im Zuge der Corona-Pandemie geltenden Hygieneregeln besser einhalten lassen.
Bislang sind Fuß-, Rad- und Reitpilger auf dem Jakobsweg ins nordwestspanische Santiago de Compostela mit einem gedruckten Ausweis in Form eines mehrseitigen, aufklappbaren Heftchens unterwegs. Die Vorlage berechtigt zur Übernachtung in den Herbergen, wo das Dokument gestempelt wird, ebenso wie in Kirchen, Klöstern, Kapellen am Weg.
Digitaler Pilgerausweis
Wer eine lückenlose Stempelfolge nachweist, erhält am Ende im Pilgerbüro von Santiago die Pilgerurkunde; dafür muss man mindestens die letzten 100 Kilometer zu Fuß oder die letzten 200 Kilometer per Rad zurückgelegt haben.
Der digitale Pilgerausweis soll in Corona-Zeiten helfen, auf Direktkontakte zu verzichten und damit Ansteckungsgefahren zu minimieren. Geplant ist, dass die App ab Jahresbeginn in mehreren Sprachen und auf diversen Plattformen zusammen mit einer Online-Registrierung verfügbar ist. Derzeit ist das Projekt laut der Regionalzeitung "La Voz de Galicia" noch in der Testphase.
In den kommenden Wochen sollen die teilnehmenden Unterkünfte in einem Einschreibungsportal ihre Digitalstempel einstellen können. Die neue Initiative bedeutet demnach nicht automatisch die Ablösung des gedruckten Pilgerausweises, der für viele Pilger mit seinen bunten Stempelfolgen ein beliebtes Souvenir ist.
Heiliges Jakobusjahr
Ob sich im heiligen Jakobusjahr - virtuell oder klassisch ausgerüstet - mehr Pilger als sonst auf den Weg machen, ist ungewiss. Bislang sorgten heilige Jahre, zuletzt 2004 und 2010, stets für neue Rekordmarken. Ein solches Jahr steht immer dann an, wenn der Gedenktag des Jakobus, der 25. Juli, auf einen Sonntag fällt.