Freilassung von inhaftiertem Christen im Iran gefordert

Teheran missachte Religionsfreiheit

Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte fordert die sofortige Freilassung des Konvertiten Gol-Tapeh. Er sei zu zehn Jahren Haft verurteilt worden, obwohl er nichts verbrochen habe. Die Islamische Republik missachte systematisch Menschenrechte.

Iranische Nationalflagge / © Alexander Zemlianichenko (dpa)
Iranische Nationalflagge / © Alexander Zemlianichenko ( dpa )

Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) fordert die umgehende Freilassung des im Iran inhaftierten Christen Nasser Navard Gol-Tapeh. Der zu zehn Jahren Gefängnis verurteilte Konvertit habe "nichts verbrochen", betonte IGFM-Vorstandssprecher Martin Lessenthin am Dienstag in Frankfurt.

Missachtung der religiösen Selbstbestimmung

Gol-Tapeh sitze aktuell im Evin-Gefängnis in Teheran. Mehrere Wiederaufnahmeverfahren seien bereits abgelehnt worden. Sein Schicksal zeige, "dass die Islamische Republik das Menschenrecht auf religiöse Selbstbestimmung systematisch missachtet", so die IGFM.

Nasser Navard Gol-Tapeh wurde den Angaben zufolge am 24. Juni 2016 verhaftet. Er sei zwei Monate lang in Einzelhaft Verhören unterzogen und wegen "illegaler Versammlung, Kollusion und Evangelisation" angeklagt worden. Im Oktober 2016 wurde er demnach gegen eine Kaution in Höhe von rund 29.000 Euro vorübergehend freigelassen.

Vorwurf Gründung illegaler Kirchenorganisation

Bei seiner Gerichtsverhandlung im Mai 2017 warf ihm der Richter demnach vor, "durch die Gründung und Einrichtung einer illegalen kirchlichen Organisation in seinem Haus gegen die nationale Sicherheit zu handeln". Am 23. Mai 2017 habe ihn der Richter zu einer zehnjährigen Haftstrafe verurteilt. Die Menschenrechtsorganisation verwies auf eine Anfang August auf Youtube veröffentlichte Audiobotschaft des Gefangenen.


Quelle:
KNA