Der 56-jährige Katholik Huang Ruixun habe Bischof Peter Shao Zhumin von Wenzhou sowie rund 20 Gläubigen die Kapelle und andere private Räume für "illegale religiöse Aktivitäten zur Verfügung gestellt", zitierte vatikanische Pressedienst Asianews (Dienstag) aus der Urteilsbegründung.
Nicht von chinesischer Religionsbehörde eingesetzt
Die Messe und das Treffen hätten gegen Regelungen religiöser Aktivitäten verstoßen, wonach diese nur in eigens registrierten und genehmigten Räumlichkeiten stattfinden dürfen. Illegal sei die Feier Mitte März auch deswegen gewesen, weil Bischof Shao nicht von der chinesischen Religionsbehörde, sondern einer ausländischen Macht, dem Vatikan, eingesetzt worden sei. Shao gehört der Katholisch-Patriotischen Vereinigung Chinas nicht an.
Dieser Umstand ist für den Autor des Asianews-Berichts, den italienischen China-Experten Bernardo Cervellera, der eigentliche Grund für die Sanktion. Die Behörden nutzten das vorläufige Abkommen des Vatikan mit Peking zur Ernennung von Bischöfen, um jene, die nur vom Papst anerkannt seien, zu diskriminieren oder unter Arrest zu stellen. Das, so Cervellera, stehe in klarem Gegensatz zu der mit dem Abkommen verbundenen Intention.