Der volle Name "Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria" beinhalte "eine Reihe theologischer Hypotheken" und werde von vielen Menschen nicht mehr verstanden, schreibt der Jesuit in einem Gastbeitrag für die Wiener Wochenzeitung "Die Furche" (Donnerstag). Stattdessen schlägt er eine Umbenennung in "Mariä Erwählung" vor, was dem ursprünglichen Sinn des Festes näher komme.
Auch sei dieser Name bereits in ersten Arbeitsübersetzungen nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) aufgetaucht.
Theologische Hypotheken und der "Anfang" in Maria
Die Hypotheken von "Mariä Empfängnis" lägen etwa in einer mit dem Begriff "unbefleckte Empfängnis" im Volksmund gegebenen "Dämonisierung von Sexualität", aber auch in einer Fokussierung auf die "Erbsünde"; hier handle es sich um eine theologische Mitgift des Heiligen Augustinus, die heute kaum mehr zu vermitteln sei, so Batlogg.
Es gehe bei dem Feiertag auch nicht darum, Maria als gehorsame Magd oder demütige, makellose Jungfrau darzustellen, schreibt der Ordensmann. Vielmehr feiere die Kirche am 8. Dezember, "dass Gott in Maria einen wunderbaren Anfang gesetzt hat".
Von solchen Neuanfängen berichte die Bibel immer wieder: die Erschaffung der Welt, die Sintflut-Erzählung, die Flucht Israels aus Ägypten oder eben die Geburt Jesu. "Im Blick auf Jesus, der einen neuen Anfang in der Weltgeschichte gesetzt hat, ist der Anfang Marias wunderbar", so der Jesuit. "Mariä Erwählung" drücke treffender aus, worum es gehe: "um Erwählung", erklärte Batlogg.