Nicht weniger, sondern mehr Religion müsse die Antwort auf Terrorismus sein, so der Leiter des Zentrums für Islamische Theologie an der Universität Münster in der aktuellen Ausgabe der österreichische Wochenzeitung "Die Furche".
Belegt sieht Khorchide seine Position durch den Umstand, dass die Terroristen, die in den vergangenen Jahren Anschläge im Namen des Islam verübt hätten, viel eher "religiöse Analphabeten" statt praktizierende Muslime gewesen seien. "Sie sind nicht religiös sozialisiert worden, besuchten keine Moscheen, hatten kaum Zugang zur Spiritualität, zum Gebet, zum Koran, sie kennen die islamische Lehre kaum." Die meisten Täter hätten sich erst im Zuge ihrer Radikalisierung radikalen Moscheegemeinden oder Organisationen angeschlossen und die Religion entdeckt, einige seien gar keine Muslime.
Mehrheit der Muslime distanziert sich vom Terror
Terrorakte im Namen der Religion würden von den allermeisten Muslime als sehr "befremdend" angesehen und abgelehnt, betonte der Theologe. "Anfällig für Radikalisierung scheinen gerade diejenigen zu sein, die sich am Rande der Gemeinschaft bewegen und nicht in ihrer Mitte."