In ihrer Laudatio würdigte die Theologin Angelika Walser die 81-Jähirge Heine als Brückenbauerin und "Pionierin der feministischen Exegese". Heine sei seit den 80er Jahren eine der zentralen Persönlichkeiten der Theologie sowie des interreligiösen Dialogs in Österreich, hieß es in der Begründung der Jury. Die Vertreterin einer feministischen Theologie werde für ihre "Sachlichkeit, Ausgewogenheit und Konstruktivität" national wie international geschätzt.
Zu den Preisträgern der vergangenen Jahre gehören unter anderen der Soziologe Hans Joas, die Theologen Karl-Josef Kuschel und Eberhard Schockenhoff, die Kulturwissenschaftler Jan und Aleida Assmann, die Arabistin Angelika Neuwirth sowie der Mainzer Kardinal Karl Lehmann.
Werdegang
Susanne Heine, 1942 in Prag geboren, studierte Evangelische Theologie in Bonn und Wien sowie Philosophie in Wien. 1973 promovierte die evangelisch-lutherische Geistliche mit einer Arbeit zur Theologie des Paulus. Die Habilitation folgte 1979. Von 1984 bis 1990 leitete sie das "Institut für Religionspädagogik" an der Evangelisch-Theologischen Fakultät Wien.
1990 wurde sie Professorin für Praktische Theologie und Religionspsychologie an der Uni Zürich. 1996 kehrte die Trägerin zahlreicher Auszeichnungen nach Wien zurück, wo sie das Institut für Praktische Theologie und Religionspsychologie bis zu ihrer Emeritierung 2010 leitete.