Thunberg ruft Demo-Teilnehmer zu weiteren Protesten auf

"Wir haben nicht vor, aufzugeben"

Die Klimaaktivistin Greta Thunberg hat auf der Demonstration für den Erhalt des von Abbaggerung betroffenen Ortes Lützerath zu weiteren Protesten aufgerufen. "Wir haben nicht vor, aufzugeben", rief sie den rund 35.000 Teilnehmern zu.

Greta Thunberg / © Federico Gambarini (dpa)
Greta Thunberg / © Federico Gambarini ( dpa )

"Solange die Kohle im Boden ist, ist dieser Kampf nicht vorbei", sagte Thunberg am Samstag in einer Rede zum Abschluss der Demonstration in Lützerath (Kreis Heinsberg). "Wir haben nicht vor, aufzugeben", rief sie den Teilnehmern der Demo zu.

Rund 35.000 Menschen waren Angaben der Veranstalter trotz schlechtem Wetter ins rheinische Braunkohlerevier gekommen, am Rande der Demo kam es zu Auseinandersetzungen mit der Polizei. Mehrere Aktivisten drangen auch in den Tagebau vor.

 Eine Gruppe Polizisten steht bei der Räumung von Lützerath vor Bretterhütten, die von Aktivisten und Demonstranten gebaut worden waren / © Federico Gambarini (dpa)
Eine Gruppe Polizisten steht bei der Räumung von Lützerath vor Bretterhütten, die von Aktivisten und Demonstranten gebaut worden waren / © Federico Gambarini ( dpa )

Kritik an Deutschlands Energiepolitik

Der Klimaaktivistin nannte es "eine Schande", dass Deutschland trotz der Klimakrise weiter Verträge mit Energieunternehmen wie RWE abschließe, die Kohle abbauen und verfeuern würden. Die große Zahl an Teilnehmern auf der Demo lobte die Schwedin als "Zeichen der Hoffnung".

Die Resonanz zeige, dass die Veränderungen in der Klima- und Umweltpolitik nicht "von den sogenannten Entscheidungsträgern" in Politik und Wirtschaft erzielt würden, sondern von den "Menschen, die in Baumhäusern sind, die hier auf der Straße sind".

Tausende demonstrieren gegen Räumung von Lützerath

Am Tagebau Garzweiler haben an diesem Samstag tausende Menschen gegen die Räumung und den Abriss des Dorfes Lützerath protestiert. Auch die Klimaaktivistinnen Greta Thunberg und Luisa Neubauer hatten ihre Teilnahme angekündigt. Die Polizei rechnete im Vorfeld mit 8.000 Teilnehmenden, die Anzahl wurde offenbar überschritten. Die Bewegung Campact spricht von 35.000 Demonstrierenden, abschließende offizielle Zahlen liegen bislang nicht vor. Laut Polizei drangen mehrere Aktivisten in den Tagebau ein.

Polizisten stehen am Rande des besetzten Braunkohleorts Lützerath. Der Energiekonzern RWE will die unter Lützerath liegende Kohle abbaggern - dafür soll der Weiler auf dem Gebiet der Stadt Erkelenz abgerissen werden. / © Oliver Berg (dpa)
Polizisten stehen am Rande des besetzten Braunkohleorts Lützerath. Der Energiekonzern RWE will die unter Lützerath liegende Kohle abbaggern - dafür soll der Weiler auf dem Gebiet der Stadt Erkelenz abgerissen werden. / © Oliver Berg ( dpa )
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epd