Kolumbus-Ritter fordern Entschuldigung für Trump-Besuch am Papstschrein

Tiefer Schmerz

Nicht hinnehmbar: Mehr als zwei Wochen nach dem umstrittenen Besuch von US-Präsident Donald Trump am Schrein für den Heiligen Papst Johannes Paul II. haben mehrere Hundert Mitglieder der Kolumbus-Ritter eine Entschuldigung verlangt.

US-Präsident Donald Trump und seine Frau Melania neben einem Schrein von Papst Johannes Paul II. / © Patrick Semansky (dpa)
US-Präsident Donald Trump und seine Frau Melania neben einem Schrein von Papst Johannes Paul II. / © Patrick Semansky ( dpa )

In einer Petition an den Kaplan der "Knights of Columbus", Erzbischof William E. Lori, heißt es, der Besuch am 2. Juni habe einen "tiefen Schmerz" ausgelöst. Der katholische Männerbund hat den Schrein finanziert und verwaltet ihn. Medienberichten zufolge überdenken seit dem Trump-Besuch am Schrein viele Ritter ihre Mitgliedschaft in dem Männerbund.

Das Protestschreiben nimmt Bezug auf die Erklärung des Washingtoner Erzbischofs Wilton Gregory, der sich gegen den Besuch Trumps am Schrein ausgesprochen hatte. Es sei "verwirrend und verwerflich", dass eine katholische Einrichtung es zulasse, auf so "ungeheuerliche Weise missbraucht und manipuliert zu werden", erklärte Gregory im Vorfeld des Besuches.

US-Präsident sorgte für Empörung

Trump hatte für Empörung gesorgt, als er für ein Foto mit Bibel vor der St. John's Kirche friedliche Demonstranten mit Tränengas vertreiben ließ, die nach dem Tod des Schwarzen George Floyd friedlich gegen Polizeigewalt und strukturellen Rassismus demonstriert hatten. Kritiker halten dem Präsidenten vor, Wahlkampf auf Kosten der Kirche zu betreiben.

Die Unterzeichner des Schreibens fordern die Ritter außerdem auf, sich von ihrem "rassistischen Erbe" zu verabschieden. Dazu gehört die jahrzehntelange Praxis des "Blackballing", bei dem die Aufnahme Schwarzer von einem einzelnen Mitglied abgelehnt werden konnte.


Quelle:
KNA