Helfer warnen vor Folgen der Grenzschließung zu Syrien

"Tödliche Konsequenzen"

Die Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" fürchtet "tödliche Konsequenzen", wenn Russland und Syrien am kommenden Samstag einen Versorgungsweg für humanitäre Hilfslieferungen in die syrische Rebellenhochburg Idlib schließen.

Flüchtlingslager in Idlib: Kinder planschen bei hohen Temperaturen in einer mit Wasser befüllten Ladefläche eines Fahrzeuges / © Moawia Atrash (dpa)
Flüchtlingslager in Idlib: Kinder planschen bei hohen Temperaturen in einer mit Wasser befüllten Ladefläche eines Fahrzeuges / © Moawia Atrash ( dpa )

Der Grenzübergang Bab al-Hawa zwischen der Türkei und Syrien sei mittlerweile die einzige Möglichkeit, den 2,6 Millionen Einwohnern rund um Idlib im Nordwesten Syriens überhaupt noch internationale Hilfe zukommen zu lassen, sagte der Einsatzleiter in der Region dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Samstag).

Mehrfach innerhalb Syriens vertrieben

Viele der betroffenen Menschen seien schon mehrfach innerhalb Syriens vertrieben worden. Wenn nun auch noch diese Lebensader abgeschnitten werde, drohe vielen wegen Medikamentenmangels, Unterernährung und Epidemien der Tod, warnte das Hilfswerk. Die derzeit laufenden humanitären Hilfstransporte aus der Türkei nach Idlib mit etwa 1.000 Lastwagen pro Monat stützen sich auf ein Mandat der Vereinten Nationen, das am 10. Juli ausläuft.

Syrien und Russland wollten das Mandat trotz Bitten aus den USA und von anderen Staaten nicht verlängern, sondern mögliche Hilfen künftig unter die Kontrolle der syrischen Zentralregierung in Damaskus stellen. Die zum Teil bereits unterernährten Einwohner Idlibs befürchten nach Angaben von "Ärzte ohne Grenzen", das Regime wolle dann die seit langer Zeit militärisch belagerte Stadt endgültig aushungern.


Quelle:
KNA
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