Trauer um verstorbene "Gold-Rosi" Mittermaier

Audienz bei Papst Benedikt XVI. blieb in Erinnerung

Rosi Mittermaier, ehemalige Skirennläuferin, ist tot. Die 72-Jährige verstarb am Mittwoch in ihrem Wohnort Garmisch-Partenkirchen. Das teilte die Familie am Donnerstag dem Bayerischen Rundfunk mit.

Trauer um Rosi Mittermaier / © Angelika Warmuth (dpa)
Trauer um Rosi Mittermaier / © Angelika Warmuth ( dpa )

Die gebürtige Münchnerin wuchs auf der Winklmoosalm in den bayerischen Alpen auf. 1976 sollte zu ihrem Jahr werden: Sie gewann den Gesamtweltcup und holte bei den Olympiaspielen in Innsbruck zweimal Gold und einmal Silber.

Auf dem Höhepunkt ihrer Karriere erklärte die als "Gold-Rosi" verehrte Sportlerin ihren Rücktritt.

Mitglied im Rateteam von "Dalli Dalli"

Im Fernsehen blieb sie als Mitglied im Rateteam der beliebten Quiz-Show "Dalli Dalli" präsent. Zu ihrer großen Beliebtheit trug auch bei, dass sie bodenständig und frei von Allüren war.

Christian Neureuther mit seiner Frau Rosi Mittermaier-Neureuther / © Felix Hörhager (dpa)
Christian Neureuther mit seiner Frau Rosi Mittermaier-Neureuther / © Felix Hörhager ( dpa )

Mittermaier heiratete 1980 den Garmischer Slalomrennfahrer Christian Neureuther. Kirchlich getraut wurde das Paar vom Münchner Olympiapfarrer Karlheinz Summerer. Ihr Sohn Felix Neureuther eiferte sportlich seinen Eltern nach und brachte es als Slalomspezialist ebenfalls zu etlichen Erfolgen.

Audienz bei Papst Benedikt XVI.

Eine Audienz bei Papst Benedikt XVI. im Winter 2008 sei ihr "unter die Haut" gegangen, erzählte Mittermaier vor drei Jahren der "Süddeutschen Zeitung". Es habe ihr aber nicht gefallen, dass ihr evangelischer Mann sich dabei im Hintergrund habe halten müssen.

Überrascht habe sie damals, dass der Papst sie erkannt und gefragt habe, ob auf der Winklmoosalm schon Schnee liege.

Tod von Rosi Mittermaier schockiert Bayern-Delegation in Rom

Die Nachricht vom Tod der zweifachen Olympia-Siegerin Rosi Mittermaier hat unterdessen die Bayern-Delegation beim Papst-Requiem auf dem Petersplatz erreicht. Der Präsident des katholischen Hilfswerks missio München, Wolfgang Huber, selbst gebürtig aus Mittermeiers Heimatort Reit im Winkl, sagte der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA): "Ich bin schockiert, weil ich nicht gewusst habe, dass sie anscheinend krank war." Sie sei ihm immer als "sportliche und gesunde" Frau begegnet. Ein "offener, immer zugänglicher und herzlicher Mensch."

Wolfgang Huber, Präsident von missio München / © Dieter Mayr (KNA)
Wolfgang Huber, Präsident von missio München / © Dieter Mayr ( KNA )

Wenn in Reit im Winkl ein besonderes Ereignis gewesen sei, sei auch Mittermaier dabei gewesen, selbstverständlich auch bei den Gottesdiensten, so Huber. Die Katholikin habe einen "bodenständigen Glauben" gehabt - "so habe ich sie erlebt". In besonderer Erinnerung seien ihm als selbst begeisterten Skifahrer 1976 die Olympischen Spiele in Innsbruck geblieben, wo die Ski-Sportlerin zweimal Gold holte.

Als Jugendlicher, erzählte Huber, habe er damals mit anderen die Schule geschwänzt und sei nach Österreich gefahren, um bei den Wettbewerben zuschauen zu können. Im Laufe der Jahre habe es auch einige persönliche Begegnungen gegeben, etwa auf der Winklmoosalm, wo die Familie Mittermaier einst lebte. 

Bayerns Innen- und Sportminister Joachim Herrmann(CSU) sagte gegenüber KNA, über die Nachricht sei er schon "sehr traurig".

Mittermaier sei eine "Legende des Wintersports in Bayern" gewesen. Bis zuletzt habe sie in der Jury des Bayerischen Sportpreises mitgewirkt und dort ihre Ideen eingebracht.

Mittermaier war mit dem früheren Slalom-Star Christan Neureuther verheiratet. Die kirchliche Trauung hatte einst der dem Paar verbundene Münchner Olympia-Pfarrer Karlheinz Summerer (1934-2013) gehalten. Die erfolgreiche Wintersportlerin war auch nach ihrem Karriereende äußerst beliebt. Am Donnerstagvormittag hatte die Familie gegenüber mehreren Medien ihren Tod nach kurzer, schwerer Krankheit bestätigt.

Quelle:
KNA