Trierer Bischof fordert Respekt für queere Menschen

Durch kirchliche Lehre Ausgrenzungen verstärkt

Bischof Ackermann mahnt in einem Queer-Gottesdienst im Trierer Dom, bis heute stießen Menschen wegen ihrer sexuellen Orientierung häufig auf Unverständnis oder Hass. Die Kirche habe durch ihre Lehre Ausgrenzungen verstärkt.

Stephan Ackermann, Bischof von Trier / © Harald Oppitz (KNA)
Stephan Ackermann, Bischof von Trier / © Harald Oppitz ( KNA )

Der Trierer Bischof Stephan Ackermann hat zu Solidarität und Respekt für queere Menschen aufgerufen. Bis heute stießen Menschen wegen ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität häufig auf Unverständnis oder sogar auf Hass und Gewalt, "bei uns und weltweit", sagte Ackermann bei einem Queer-Gottesdienst im Trierer Dom.

Die katholische Kirche habe durch ihre Lehre Ausgrenzungen verstärkt. Jetzt gebe es aber Veränderung und Lernprozesse, sagte der Bischof. Dieser Weg gehe weiter. "Und das ist gut so", sagte Ackermann laut einer am Donnerstag veröffentlichten Mitteilung des Bistums.

Der Gottesdienst am Mittwoch war Teil des Bistumsfest Heilig-Rock-Tage. Noch bis Sonntag gibt es zahlreiche religiöse und gesellschaftliche Angebote, Konzerte, Ausstellungen und Führungen sowie spezielle Formate für Kinder und Jugendliche.

#OutInChurch

Es ist eine große konzertierte Aktion: Auf einer Internetseite und im Rahmen einer Fernsehdokumentation haben sich 125 Menschen in der katholischen Kirche geoutet. Sie alle sind haupt- oder ehrenamtlich in der Kirche tätig und zugleich Teil der queeren Community, wie die Initiative "#OutInChurch - für eine Kirche ohne Angst" mitteilte. Die Initiative fordert unter anderem, das kirchliche Arbeitsrecht so zu ändern, "dass ein Leben entsprechend der eigenen sexuellen Orientierung und der geschlechtlichen Identität" nicht zur Kündigung führe. (KNA, 24.1.2022)

 © Julia Steinbrecht (KNA)
© Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA