Trierer Bischof nimmt an Demo gegen Rechtsextremismus teil

"Die schützen, die diskriminiert werden"

Der Trierer Bischof Stephan Ackermann wird in Trier an einer Demonstration gegen Rechtsextremismus teilnehmen. Das Christentum sei unvereinbar mit Rassismus. Und man müsse solidarisch mit jenen sein, "die uns an ihrer Seite brauchen".

Stephan Ackermann, Bischof von Trier / © Harald Oppitz (KNA)
Stephan Ackermann, Bischof von Trier / © Harald Oppitz ( KNA )

"Ich finde es großartig, dass so viele Menschen sich jetzt zu Wort melden, ein deutliches Bekenntnis zu unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung abgeben und dafür auf die Straße gehen", sagte er am Freitag. 

Deshalb werde er an der Demonstration teilnehmen, die unter dem Motto "Nie wieder ist jetzt" an der Porta Nigra stattfindet.

"Besorgniserregende Tendenzen"

Die christliche Grundhaltung und die "Sensibilität für unsere Mitmenschen" seien "unvereinbar mit Rassismus, Antisemitismus oder demokratiefeindlichen Äußerungen und Aktionen", betonte der Bischof auch mit Blick auf den am Samstag begangenen Gedenktag für die Opfer des Holocaust. "Wir schützen diejenigen, die bedroht und diskriminiert werden."

Zugleich nehme er aber auch "besorgniserregende Tendenzen der gegenseitigen Abschottung, des Sich-Bewegens im eigenen geschützten Binnenraum" wahr, erklärte Ackermann weiter. 

"Manche Menschen meinen, sie müssten sich abschotten, eine Hornhaut um ihr Herz legen, um vor allem sich selbst zu schützen. Dann aber wird der Egoismus, die Selbstbezogenheit und Kaltherzigkeit unserer Welt noch mehr zunehmen", mahnte er.

Integrationsbeauftragte sieht Rechtsextremismus als größte innere Gefahr 

Anlässlich des Gedenkens an die rassistischen Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen vor 30 Jahren hat die Integrationsbeauftragte Reem Alabali-Radovan Anstrengungen der Bundesregierung im Kampf gegen den Rechtsextremismus zugesagt. "Der Rechtsextremismus ist weiterhin die größte innere Gefahr", sagte die SPD-Politikerin am Donnerstag im ZDF-"Morgenmagazin". "Das gehen wir aber auch als Bundesregierung an." 

Demonstration gegen Rechtsextremismus / © Uwe Zucchi (dpa)
Demonstration gegen Rechtsextremismus / © Uwe Zucchi ( dpa )
Quelle:
epd