Papst betet für Opfer von Erdbeben und Flugzeugabsturz

Trost für Trauernde, Stärke für Hilfskräfte

Papst Franziskus hat erneut seine Nähe und Solidarität mit den Opfern des Erdbebens in Indonesien geäußert. Er bete für die Toten, Verletzten und jene, die Wohnung und Arbeit verloren haben, sagte er am Sonntag beim Mittagsgebet im Vatikan.

Papst Franziskus beim Angelus (Archiv) / © Stefano Dal Pozzolo/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus beim Angelus (Archiv) / © Stefano Dal Pozzolo/Romano Siciliani ( KNA )

Gott möge die Trauernden trösten und die Mitarbeiter der Hilfs- und Rettungskräfte stärken. Am Freitag hatte ein Beben der Stärke 6,2 die indonesische Insel Sulawesi getroffen. Medienberichten zufolge starben mindestens 60 Menschen; mehr als 15.000 wurden obdachlos.

Gleichzeitig betete Franziskus für die Opfer des Flugzeugabsturzes vor einer Woche in Indonesien. Kurz nach dem Start in Jakarta war eine Maschine mit 62 Menschen an Bord ins Meer gestürzt. Die Ursache ist bislang nicht endgültig geklärt. Informationen aus Kirchenkreisen zufolge wollte Papst Franziskus ursprünglich 2020 nach Indonesien reisen. Wegen der Covid-Pandemie musste der Besuch vorläufig abgesagt werden.

Papst ruft zu Engagement in Ökumene-Woche auf

Der Papst rief außerdem mit Blick auf die an diesem Montag beginnenden Gebetswoche für die Einheit der Christen zur Ökumene auf. Eine Woche später, am 25. Januar, werde er selbst die Woche mit Vertretern anderer Konfessionen aus Rom beschließen, kündigte er an. Geplant ist dazu ein ökumenisches Abendgebet in der Basilika Sankt Paul vor den Mauern.

Unter dem diesjährigen Motto Jesu "Bleibt in meiner Liebe, und ihr werdet reiche Frucht bringen" gelte es, der Bitte Christi zu entsprechen, als Christen eine Einheit zu bilden, so der Papst weiter. Einigkeit sei "dem Konflikt immer überlegen".

Die Gebetswoche für die Einheit der Christen wird weltweit jedes Jahr vom 18. bis 25. Januar oder zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten gefeiert. Die diesjährigen Texte wurden von der evangelischen Schwesterngemeinschaft von Grandchamp im Schweizer Kanton Neuenburg vorbereitet.

Franziskus: Gott beruft persönlich - er macht nichts in Serie

Das Kirchenoberhaupt rief die Christen dazu auf, sich einer Berufung durch Gott nicht zu verschließen. Zwar möge mancher den Ruf Gottes für "zu anspruchsvoll und unbequem halten" oder als gegensätzlich zu eigenen Bestrebungen, sagte Franziskus. Doch "Gottes Ruf ist Liebe, und wir antworten ihm nur mit Liebe."

Eine Berufung durch Gott zu einem Leben im Glauben, ob in der Ehe, als Priester oder Ordensmensch, sei stets eine persönliche, individuelle Sache. "Gott macht nichts in Serie", sagte Franziskus. An jede "wahre Begegnung mit Jesus" könne man sich viele Jahre lang genau erinnern, so der Papst mit Blick auf den Text des Sonntagsevangeliums. Darin heißt es, die entscheidende Begegnung der ersten Jünger mit Jesus und ihre Berufung sei um vier Uhr nachmittags geschehen.


Quelle:
KNA