Die Angehörigen "vermissen die Lieben, deren irdisches Leben zu Ende gegangen ist und die einfach überall fehlen", sagte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, am Freitag in Hannover. Sie sehnten sich danach, "dass sie getröstet werden, dass die Wunden heilen, dass sich Neues öffnet".
Am Ewigkeits- oder Totensonntag gedenken evangelische Christen der Verstorbenen. Mit dem letzten Sonntag vor dem ersten Advent endet das Kirchenjahr. Am Totensonntag sollen Angehörige getröstet und zu einem bewussteren Umgang mit der Lebenszeit ermuntert werden. Im Zentrum steht dabei auch der christliche Glaube an das ewige Leben über den irdischen Tod hinaus.
Hoffnung auf Gottes Trost
Bedford-Strohm, der am Sonntag in einem ZDF-Fernsehgottesdienst in der Johanneskirche in Erbach predigt, zitierte aus der Offenbarungsgeschichte der Bibel, in der es unter anderem heißt: "Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen." Diese Zusage sei "so etwas wie ein Schaufenster in die Ewigkeit", sagte der bayerische Landesbischof.
Das Gedenken an die Verstorbenen während der Corona-Pandemie steht auch im Zentrum einer ökumenischen Aktion in Hildesheim. Der evangelische Bischof Ralf Meister und der katholische Bischof Heiner Wilmer wollen am Sonntag gemeinsam Kerzen im Hildesheimer Dom entzünden und rufen Menschen dazu auf, es ihnen gleichzutun und Fotos unter dem Hashtag #NiemandBleibtAllein in sozialen Netzwerken zu teilen.