"Hier und jetzt beginnt das goldene Zeitalter der Vereinigten Staaten", sagte Trump in seiner halbstündigen Antrittsrede. "Von diesem Tag an wird der Niedergang Amerikas beendet sein."
Zugleich appellierte er an die Einheit des Landes. Dabei nahm Trump auch Bezug auf den Bürgerrechtler Martin Luther King (1929-1968), dessen Gedenktag ebenfalls am Montag begangen wurde. Man wolle gemeinsam an der Verwirklichung von dessen Traum arbeiten. Das Land und die Verfassung seien dabei die höchsten Güter, "und wir vergessen Gott, unseren Herrn nicht". Das missglückte Attentat auf ihn im Sommer deutete Trump religiös. Er sei von Gott gerettet worden, "der Amerika wieder groß werden lassen wollte".

Zu seinen ersten Amtshandlungen werde gehören, den Notstand an der Südgrenze der Vereinigten Staaten auszurufen, kündigte der Präsident an. Alle illegalen Migranten würden direkt zurückgewiesen. Im Anschluss an Trumps Antrittsrede sprachen drei Geistliche einen Segen: der Präsident der Yeshiva University im Norden Manhattans, Rabbiner Ari Berman, der evangelikale Pastor Lorenzo Sewell und der katholische Priester Frank Mann aus New York.
Änderungen im Programm
Wegen der winterlichen Temperaturen in der Hauptstadt Washington fand die Zeremonie nicht wie sonst üblich unter freiem Himmel sondern in der Rotunde des Kapitols statt. An der Amtseinführung nahmen neben allen noch lebenden Vorgängern von Trump unter anderen die Unternehmer Elon Musk, Jeff Bezos und Mark Zuckerberg teil. Auch FIFA-Präsident Gianni Infantino gehörte zu den rund 600 Anwesenden.
Für den Amtseid Trumps standen zwei Bibeln zur Verfügung: die Bibel von Abraham Lincoln (1809-1865) und eine Ausgabe aus Familienbesitz.
Allerdings legte Trump seine linke Hand nicht wie eigentlich üblich auf die beiden Bibeln, die seine Frau Melania hielt, sondern hob lediglich die rechte Hand zum Schwur. Die Gebete zu Beginn der Amtseinführung sprachen der evangelikale Pastor Franklin Graham und der New Yorker Kardinal Timothy Dolan. Dieser gehört laut Medienberichten zu jenen Bischöfen, die Trump nahestehen.

Der unlängst von Papst Franziskus zum Erzbischof von Washington ernannte Kardinal Robert McElroy soll dagegen dem Trump-kritischen Flügel innerhalb der katholischen Bischofskonferenz des Landes angehören.
Trump war bereits zwischen 2017 und 2021 US-Präsident. Er ist nach Grover Cleveland (1837-1908) erst der zweite Präsident in den USA, dem nach einer Abwahl vier Jahre später eine Wiederwahl gelang.