Die meisten Fälle gehen demnach auf das Konto der rivalisierenden Gruppen "400 Mawozo" und "Chen Mechan" im Großraum der Hauptstadt Port-au-Prince. Das meldet das Portal "Diario Libre" (Dienstag, Ortszeit) unter Berufung auf einen Bericht der Haitianischen Bischofskonferenz, der Kommission für Gerechtigkeit und Frieden. Das Menschenrechtszentrum CARDH zählte zudem seit Jahresbeginn mindestens 225 Entführungen durch Bewaffnete, was einem Anstieg von fast 60 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutet.
Politisches Machtvakuum nach Mord des Präsidenten
Haiti gilt als das ärmste Land der westlichen Hemisphäre. Es wurde in den vergangenen Jahren von Naturkatastrophen wie Erdbeben und Wirbelstürmen sowie politischen Unruhen und Kriminalität destabilisiert. Im vergangenen Jahr wurde Präsident Jovenel Moise getötet. Die Hintergründe der Tat sind bis heute nicht aufgeklärt.