Die Zerstörung der Amazonas-Region gefährde die Entstehung von Süßwasser, von der der ganze Planet profitiere, sagte die ecuadorianische Umweltschützerin Patricia Gualinga am Dienstag in Sarayaku. Sie ist Partnerin von Adveniat und äußerte sich zum Weltwassertag am 22. März.
Ohne Wasser trockne die Erde aus, betonte Gualinga. "Wir kämpfen nicht nur für unser eigenes Überleben, sondern für das der Menschheit und der zukünftigen Generationen." Doch diejenigen, die eine der wichtigsten Süßwasserquellen des Planeten beschützen wollten, seien in Lebensgefahr: Erst vor wenigen Tagen wurde laut Adveniat in Peru eine indigene Umweltschützerin ermordet. Ähnliche Meldungen kämen aus Venezuela, Bolivien, Kolumbien, Brasilien oder Ecuador.
Indigene Völker vernichtet
Nach Worten Gualingas sind einige indigene Völker bereits verschwunden. Und weiter: "Die aktuelle Situation der isoliert lebenden Völker hier ist schrecklich, weil ihnen die Auslöschung droht. Die Regierungen handeln nicht auf der Basis des Rechts, sondern räumen der Ausbeutung des Amazonas Vorrang ein." Die Umweltschützerin gehört dem indigenen Volk der Kichwa an. Ihr Heimatdorf Sarayaku hatte sich erfolgreich gegen den Expansionswillen von Erdölfirmen gewehrt.
Der Hauptgeschäftsführer von Adveniat, Pater Michael Heinz, forderte eine strenge Überprüfung aller bestehenden Erdölförderprojekte.
Stopp künftiger Förderprojekte gefordert
"Diese müssen sämtlichen ökologischen und humanitären Anforderungen gerecht werden." Zudem könne nur ein Stopp künftiger Förderprojekte eine weitere Zerstörung des Amazonas aufhalten: "Dies muss im Einklang mit den dort lebenden indigenen Völkern geschehen, die nicht länger übergangen und wirtschaftlichen Interessen internationaler Bergbau- und Energiekonzerne geopfert werden dürfen."
Weitere Gründe für die Zerstörung des Amazonas sind laut Gualinga die Umweltverschmutzung und der exzessive Konsum. "Die Verschmutzung der Flüsse greift das Ökosystem Amazonas an. Abholzung, Konzessionen für den Rohstoffabbau wie die der Erdöl- und Bergbauexploration sind die größte Gefahr für das riesige Flusssystem", erklärte sie. Daher müssten Flächen wieder aufgeforstet und Urwälder geschützt werden.