Auf den hinter Emilia folgenden Plätzen der am häufigsten vergebenen Erstnamen landeten bei den Mädchen Hannah (Hanna), Emma und Sophia (Sofia) sowie Leon, Paul und Matteo bei den Jungen. Die "Überraschung" sei - in vier Schreibweisen - der Jungenname Matteo, der im Vergleich zum Vorjahr um neun Ränge von Platz 13 auf Platz 4 vorrückte. "Solche Sprünge sind in den letzten Jahren selten gewesen", hieß es.
Der Auswertung liegen Daten von mehr als 700 Standesämtern mit insgesamt etwa einer Million übermittelten Namenseintragungen zugrunde. Die Standesamtsdaten deckten etwa 90 Prozent aller 2020 vergebenen Vornamen ab. 2019 war ebenfalls Noah bei den Jungen der beliebteste Vorname in Deutschland. Bei den Mädchen war es Hannah (Hanna). Seit 1977 veröffentlicht die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) ihre Übersicht.
Wenig Bewegung bei Mädchennamen
Bei den Mädchennamen herrscht nach wie vor "wenig Bewegung" im Jahresvergleich und außerdem "viel lautliche Monotonie", so die Sprachforscher. Tatsächlich klingen die Top 10 bei den häufigsten Erstnamen für Mädchen relativ ähnlich: Emilia, Hannah/Hanna, Emma, Sophia/Sofia, Mia, Lina, Mila, Ella, Lea (Leah) und Clara (Klara).
Die Top-Ten-Jungennamen seien hingegen "lautlich disparater", also vom Klang her weniger gleich: Noah, Leon, Paul, Matteo, Ben, Elias, Finn, Felix, Henry (Henri), Louis (Luis).
Matteo komme gleich in vierfachem Gewand daher - als Matteo (54 Prozent der Nennungen), Mateo (21 Prozent), Matheo (18 Prozent) und Mattheo (8 Prozent). Auch habe Matteo vom Klangmuster her Theo (Platz 15) gewissermaßen im Schlepptau. Theo hänge schon seit Jahren "viel dichter" an Matteo als an Theodor, der weit abgeschlagen auf Platz 50 folgt und damit kaum als Vorlage in Frage komme.
Mehr Jugennamen enden auf -o
Bei den Mädchen sei der Name Mathilda im Kommen, und zwar in zweifacher Schreibweise: Mathilda (60 Prozent) und Matilda (40 Prozent). Der Name rückte von Platz 20 auf 16 vor. Besonders in den ostdeutschen Bundesländern wurden Matteo, Theo und Mathilda häufig vergeben - Matteo liegt bei den Erstnamen im Osten sogar auf Platz eins. Theo liegt auf Rang acht, ebenso wie Mathilda.
Bei den Jungennamen falle auf, dass sie zunehmend auf -o enden: Matteo, Theo, Leo. "Dieses italienisch anmutende Muster war in der DDR besonders beliebt", hieß es. Als Beispiel werden Enrico, Mario, Marko, Silvio, Tino und Sandro genannt. Die Tatsache, dass sowohl Theo als auch Matteo gerade in Ostdeutschland Spitzenplätze belegen, könnte aus dieser Vorliebe resultieren.