Angesichts der weiter grassierenden Coronavirus-Pandemie in Brasilien hat sich Papst Franziskus an die Bischöfe des Landes gewandt und sie zu Einigkeit aufgerufen. Brasilien stehe in einer der schwersten Prüfungen seiner Geschichte, sagte das Kirchenoberhaupt in einer am Donnerstag veröffentlichten Videobotschaft an die derzeit tagende Bischofsvollversammlung.
Auf staatliche Institutionen einwirken
Die Oberhirten müssten eins sein, "weil das leidende Volk eins ist". Nur unter Verzicht auf interne Spaltungen und Meinungsverschiedenheiten könne die Kirche ein "Werkzeug der Versöhnung sein" und auf staatliche Institutionen einwirken.
Papst bekundet Solidarität
Der Papst rief die Bischöfe auf, in Geschlossenheit auch auf die Überwindung sozialer Ungerechtigkeit hinzuarbeiten. Die Hoffnung der Kirche und ihre Stärke lägen im Glauben an den auferstandenen Christus, sagte der Papst. Franziskus bekundete Verbundenheit mit den Hunderttausenden, die den Verlust eines geliebten Menschen betrauerten. Die Pandemie habe niemanden vom Leiden ausgespart. Viele hätten sich nicht einmal von ihren Angehörigen verabschieden können.
Zweithöchste Zahl an Corona-Toten
Brasilien verzeichnet mit mehr als 360.000 Corona-Toten die weltweit zweithöchste Zahl an Pandemieopfern nach den USA. Wegen der Ansteckungssituation findet die am Montag eröffnete Frühjahrstagung der brasilianischen Bischöfe als Videokonferenz statt. Die Beratungen enden Freitag.