Das Gremium appellierte am Dienstag in Kiew an das Militärbündnis Nato, die Vereinten Nationen, die EU, die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) und den Europarat, so "unser höchstes Gut - Menschenleben - und die zivile Infrastruktur vor dem barbarischen Beschuss und Bombardierung durch die russischen Angreifer zu schützen".
Russland führe einen Krieg gegen die Zivilbevölkerung der Ukraine. Wohngebiete, Schulen, Kindergärten und Krankenhäuser würden auch von belarussischem Boden aus von "verbotener Streu- und Vakuummunition" getroffen, so der Rat. Zudem warf er dem russischen Militär den Beschuss von Evakuierungsbussen und Krankenwagen vor.
Beschädigte und zerstörte Kirchen
Die russische Armee habe auch mehrere Kirchen beschossen. So sei etwa in der zweitgrößten Stadt des Landes, Charkiw, am 2. März die Mariä-Entschlafens-Kathedrale der ukrainisch-orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats beschädigt worden. In der Kleinstadt Isjum bei Charkiw sei am Montag eine protestantische Kirche komplett zerstört worden.
In Dörfern in den Regionen Kiew und Schytomyr seien orthodoxe Gotteshäuser niedergebrannt oder zertrümmert worden. Es werde auch vom Beschuss von Kirchen berichtet, in denen Flüchtlinge Schutz gesucht hätten.
Rat der Kirchen und Religionsgemeinschaften
Dem Rat gehören 16 Glaubensgemeinschaften an, christliche, jüdische und muslimische. Damit repräsentiert er nach eigenen Angaben mehr als 95 Prozent der religiösen Gemeinden in der Ukraine.
Der Rat hatte bereits am Tag vor dem russischen Angriff auf die Ukraine vom 24. Februar einen dringenden Friedensappell an Kreml-Chef Wladimir Putin gerichtet.