"Die Arche Petri. Von großen und kleinen Tieren im Vatikan", so heißt das Buch.
Anfang des 16. Jahrhunderts schenkte der portugiesische König Manuel I. Papst Leo X. einen Elefanten. "Der erste Auftritt im Vatikan war spektakulär", erzäht Nersinger: "Nach verschiedenen Kunststücken tauchte der Elefant seinen Rüssel in einen Eimer Wasser, dem man ihm zur Erfrischung bereit gestellt hatte. Und mit viel Schwung spritzte Hanno, so wurde der Elefant genannt, das Wasser über Prälaten, Kardinäle und den päpstlichen Hof aus. Die portugiesische Gesandtschaft erschrak, doch Papst Leo X. hielt sich seinen kugelrunden Bauch vor Lachen".
So hat Ulrich Nersinger viele amüsante und auch lehrreiche Geschichten über Tiere im Vatikan gesammelt - über den kleinen Zoo mit Gazellen und Perlühnern, den Papst Leo XIII. unterhielt, über die Begegnung von Papst Pius X. mit Schlangen in den vatikanischen Gärten. "Sollen wir die Schlangen töten?", fragte das Personal des Papstes, worauf Pius erwiderte: "Laßt die nur, hier stehen so viele Heiige und Marienstatuen, die werden uns beschützen - und um die wirklichen Schlangen im Vatikan kümmere ich mich selbst." Alle Tierliebhaber in und um Rom pilgern am 17. Januar zum Petersplatz. Am Festtag des Heiligen Antonius segnet der Papst alle Tiere. Das sei dann ein buntes Treiben, erzählt Nersinger: "Tiervereine haben ihre Stände aufgebaut. Man kann sein Haustier kostenlos untersuchen lassen und vom Kleinvieh bis zum Pferd trifft man dann alle Tiere vor dem Petersdom".
