Papst ruft zu Solidarität mit Christen im Nahen Osten auf

Um Verletzte und Vertriebene kümmern

Papst Franziskus hat zu Solidarität mit bedrängten Christen im Nahen Osten aufgerufen. Zu oft verdunkelten Raketen den Himmel über dem Heiligen Land; sie brächten Zerstörung, Tod und Angst, beklagte er am Donnerstag im Vatikan.

Papst Franziskus bei der Begegnung mit Vertretern unterschiedlicher Religionen / © Vatican Media (KNA)
Papst Franziskus bei der Begegnung mit Vertretern unterschiedlicher Religionen / © Vatican Media ( KNA )

Vor Vertretern kirchlicher Hilfswerke sagte Franziskus weiter, es sei wichtig, Häuser und Kirchen wieder aufzubauen, aber noch wichtiger, sich um die Verletzten und Vertriebenen zu kümmern, mahnte das Kirchenoberhaupt.

Anlass der Begegnung war die 94. Vollversammlung der Vereinigung der Hilfswerke für die Ostkirchen (ROACO) in Rom. Im Mittelpunkt des am Donnerstag beendeten Treffens stand die schwierige Lage der Kirchen in Israel und Palästina. Auch über die Situation in Äthiopien, Georgien, Armenien sowie im Irak und Syrien hatte die ROACO von Montag bis Donnerstag beraten. An den Gesprächen nahm unter anderen der Leiter der vatikanischen Ostkirchenkongregation, Kardinal Leonardo Sandri, teil.

Der Papst erinnerte in seiner Ansprache an die infolge der Pandemie "verwaisten Straßen Jerusalems" und das Ausbleiben von Pilgern. Er habe gehört, dass die Einnahmen der Heilig-Land-Kollekte um die Hälfte eingebrochen seien; das könne niemanden kalt lassen.

Papst spricht verschiedene Krisen-Regionen an

Franziskus beklagte auch den seit zehn Jahren andauernden Syrien-Krieg mit Millionen Opfern und Vertriebenen sowie fehlenden politischen Willen, dieses Unheil zu beenden. Ebenso machte er auf die Notlage in der äthiopischen Region Tigray aufmerksam und dankte den Hilfswerken für ihren Einsatz in Georgien und Armenien. Dass sich die Lage am Kaukasus wieder verschlechtert habe, sei traurig.

Die Ostkirchen forderte der Papst auf, mit ihm gemeinsam für den Libanon zu beten. Hilfe für die Menschen vor Ort nach der schweren Explosion im August 2020 im Hafen von Beirut sei bitter nötig. Die Region brauche weiter Unterstützung. Franziskus hat für Freitag zu einem Gebet für den Libanon aufgerufen und trifft am 1. Juli die Anführer der dort ansässigen christlichen Kirchen.

Die "Riunione Opere Aiuto Chiese Orientali" (ROACO) wurde 1968 mit dem Ziel gegründet, die Hilfe für die katholischen Ostkirchen zu bündeln und zu koordinieren. Rund ein Drittel ihrer Mitglieder kommt aus Deutschland. Beteiligt sind die Hilfswerke Missio, Misereor, Renovabis, der deutsche Caritasverband, der Deutsche Verein vom Heiligen Lande sowie das Erzbistum Köln, das Päpstliche Missionswerk der Kinder, der Verein PAX-Hilfe und der deutsche Zweig des Hilfswerks Catholica Unio.


Quelle:
KNA