Mit Transparenten, Plakaten und Luftballons haben sich am Samstagvormittag mehrere Tausend Menschen am Hambacher Forst auf den Weg gemacht, um für mehr Klimaschutz und gegen Braunkohleabbau zu protestieren.
"Es herrscht eine ausgelassene Stimmung angesichts des Rodungsverbotes durch das Oberverwaltungsgericht in Münster", sagte Annika Natus, Sprecherin des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).
Breites Bündnis an Protestlern
Der BUND, Greenpeace, die Naturfreunden, der Initiative Campact und der Aktion Buirer für Buir hatten gemeinsam zu der Demonstration aufgerufen. Mehr 50.000 Menschen folgten diesem Aufruf. Ursprünglich hatten die Organisatoren mit 20.000 Demonstranten gerechnet.
Die Veranstaltung habe Happening-Charakter, sagte Uwe Hiksch vom Naturfreunde-Vorstand. "Es sind natürlich hier auch alle froh, dass das Verwaltungsgericht Aachen die Kundgebung erlaubt hat."
Großeinsatz der Polizei
Das Gericht hatte am Freitag ein von der Polizei wegen Sicherheitsbedenken verhängtes Demonstrationsverbot wieder aufgehoben. Die Polizei ist seit den Morgenstunden mit mehreren Einsatzhundertschaften vor Ort.
Dem Protest haben sich auch 30 Landwirte der Arbeitsgemeinschaft "Bäuerliche Landwirtschaft", angeschlossen, die mit ihren Traktoren an der Demonstration teilnehmen.
"Rote Linie" gegen den Kohleabbau
Nach Angaben der Bewegung "Ende Gelände" machten sich am Morgen außerdem mehrere Hundert Aktivisten auf den Weg Richtung Hambacher Forst, wo sie im Wald mit Hängematten eine "Rote Linie" gegen den Kohleabbau ziehen wollen.
Die Umweltorganisationen begrüßten den vom Oberverwaltungsgericht Münster am Freitag verhängten Rodungsstopp für den Hambacher Forst.
Hambacher Forst - Symbol des Widerstands
Das Rodungsverbot gilt solange, bis über die Klage des BUND NRW gegen den Hauptbetriebsplan 2018 bis 2020 für den Braunkohletagebau Hambach entschieden ist (AZ.: 11 B 1129/18).
RWE befürchtet durch den Rodungsstopp einen wirtschaftlichen Schaden in Millionenhöhe.
Der Hambacher Forst, ein Waldgebiet im Kreis Düren, gilt als Symbol des Widerstands gegen den Kohle-Abbau. RWE wollte dort für den Braunkohletagebau ab Mitte Oktober eigentlich weitere 100 Hektar Wald fällen, die Hälfte des noch stehenden Waldes.