UN-Menschenrechtsexperten kritisieren einen anhaltend mangelnden Schutz für junge Frauen und Mädchen religiöser Minderheiten im muslimisch geprägten Pakistan.
"Christliche und hinduistische Mädchen bleiben besonders anfällig für erzwungene Religionsübertritte, Entführung, Menschenhandel, Kinderheirat, Früh- und Zwangsverheiratung, häusliche Knechtschaft und sexuelle Gewalt", heißt es in einer vom Büro des Menschenrechtskommissars in Genf veröffentlichten Presseerklärung der acht Experten vom Donnerstag.
Darunter sind die UN-Sonderberichterstatter für Religionsfreiheit, gegen Sklaverei und Menschenhandel sowie für Frauen- und Minderheitenrechte. Solche Verbrechen blieben meist nicht nur ungestraft, sondern würden von Gerichten oft unter Verweis auf Religionsgesetze bestätigt, beklagen die Experten der Vereinten Nationen.
"Täter entziehen sich der Verantwortung"
"Täter entziehen sich oft der Verantwortung, indem die Polizei solche Verbrechen unter dem Deckmantel einer Liebesheirat abtut", hieß es weiter. Die Experten fordern ungehinderten Zugang zur Justiz für die von Zwangskonversion Betroffenen sowie Gesetze zur Annullierung oder Auflösung von unter Zwang geschlossenen Ehen.
"Die pakistanischen Behörden müssen Gesetze erlassen und strikt durchsetzen, um sicherzustellen, dass Ehen nur mit der freien und vollständigen Zustimmung der künftigen Ehepartner geschlossen werden und dass das Mindestalter für die Eheschließung auf 18 Jahre angehoben wird, auch für Mädchen", so die Experten.