UN-Generalsekretär Ban kritisiert US-Luftangriffe auf Somalia

Nach den "Out of Area"-Bombardements

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat die US-Luftangriffe auf Somalia kritisiert. "Der Generalsekretär ist besorgt über die mögliche Eskalation, die diesen Angriffen folgen könnte", sagte Bans Sprecherin in New York. Bans Sorge gelte vor allem den Zivilisten am Horn von Afrika. Das US-Verteidigungsministerium bestätigte, dass zwei Luftangriffe auf Dörfer im Süden Somalias geflogen wurden. Dort hätten sich gesuchte El-Kaida-Terroristen versteckt, sagte ein Pentagon-Sprecher in Washington.

 (DR)

Unbestätigten Augenzeugen-Berichten zufolge sollen bei den Luftangriffen zwischen 20 und 30 Menschen ums Leben gekommen sein. Am Mittwoch war weiterhin unklar, ob unter den Opfern tatsächlich auch gesuchte Terroristen waren.

In der Nacht zum Mittwoch feuerten Unbekannte Raketen auf ein Camp äthiopischer Soldaten in Somalias Hauptstadt Mogadischu. Über mögliche Opfer wurde nichts bekannt. Äthiopien war Ende Dezember in Somalia einmarschiert, um die weite Teile Somalias kontrollierende "Union islamischer Gerichtshöfe" zu vertreiben und die international anerkannte, aber machtlose Übergangsregierung zu stärken. Seitdem hatte es immer wieder Berichte über den Einsatz von US-Soldaten an der kenianisch-somalischen Grenze und im Osten Äthiopiens gegeben.

Alte Rechnungen offen
Die USA vermuten in Somalia Terroristen, die für die Bombardierung ihrer Botschaften in Kenia und Tansania 1998 verantwortlich sein sollen. Somalia hat seit der Flucht des Diktators Siad Barre 1991 keine zentrale Regierung mehr.