Die Delegation habe die bewaffneten Gruppen aufgefordert, die Gewalt sofort einzustellen und das humanitäre Völkerrecht zu respektieren, heißt es in einer am Donnerstag (Ortszeit) verbreiteten Erklärung der Kolumbianischen Bischofskonferenz.
Der Staat müsse für die Förderung eines selbstbewussten und respektvollen Dialogs sorgen, heißt es weiter. Zudem müsse auf die humanitäre Situation reagiert und die Zivilbevölkerung geschützt werden. Die Regierung müsse die Umsetzung des zwischen der kolumbianischen Regierung und der damaligen FARC-Guerilla unterzeichneten Friedensabkommens in Arauca vorantreiben.
Mehr als 130 Todesopfer
Bei Kämpfen zwischen den rivalisierenden linksgerichteten FARC-Dissidenten und der marxistischen ELN-Guerilla sind demnach seit Jahresbeginn bereits 130 Menschen getötet worden. Mehr als 3.000 Menschen seien vertrieben worden.
Im November 2016 hatte die Regierung des damaligen Präsidenten Juan Manuel Santos nach vierjährigen Verhandlungen ein Friedensabkommen mit der größten Rebellenorganisation des Landes unterzeichnet. Die entwaffnete FARC sitzt inzwischen umbenannt in "Comunes" als politische Partei im Parlament. Ein Teil ihrer Kämpfer verweigert sich allerdings dem Friedensprozess und setzt den bewaffneten Kampf fort. Für seinen Einsatz erhielt Santos Ende 2016 den Friedensnobelpreis.
Friedensgespräche liegen auf Eis
Die derzeit auf Eis liegenden Friedensgespräche zwischen der kolumbianischen Regierung und der ELN begannen im Februar 2017 noch unter Santos. Im Mai 2018 wurden sie in die kubanische Hauptstadt Havanna verlegt. Nach einem Bombenattentat der ELN auf eine Polizeischule in Bogota, bei dem 22 Menschen starben und 66 verletzt wurden, stoppte Kolumbiens amtierender Präsident Ivan Duque im Januar 2019 die Gespräche.
Er nannte als Bedingungen für eine Wiederaufnahme der Verhandlungen die Freilassung aller ELN-Geiseln sowie die Einstellung der kriminellen Aktivitäten der Guerilla. Zudem solle Kuba die für das Bombenattentat verantwortlichen Anführer der ELN an Kolumbien ausliefern.