Uni Potsdam legt Untersuchung vor

Sexuelle Belästigung an Rabbiner-Kolleg?

Die Universität Potsdam hat ihre Untersuchung zu Vorwürfen gegen Führungspersonen im Bereich der jüdischen Theologie abgeschlossen. Es ging unter anderem um mögliche sexualisierten Diskriminierung und Machtmissbrauch.

 (dpa)

Die vor einem halben Jahr eingesetzte unabhängige Untersuchungskommission werde ihren 20 Seiten umfassenden Bericht in der kommenden Woche vorstellen, teilte die Universität am Dienstag in Potsdam mit

Gegenstand der Prüfung waren den Angaben zufolge öffentlich erhobene Vorwürfe der sexualisierten Diskriminierung, des Machtmissbrauchs und des wissenschaftlichen Fehlverhaltens im Institut für Jüdische Theologie.

Vorwürfe seit Mai bekannt

Die fünfköpfige Kommission unter Vorsitz der zentralen Gleichstellungsbeauftragten Christina Wolff habe in den vergangenen Monaten Protokolle, Gespräche und Verträge ausgewertet, hieß es. Die Vorwürfe des Machtmissbrauchs und der sexualisierten Belästigung waren Anfang Mai durch einen Medienbericht bekannt geworden.

Im Mittelpunkt der Belästigungsvorwürfe stand ein ehemaliger Mitarbeiter des Instituts und des Rabbinerseminars Abraham-Geiger-Kolleg. Das Rabbinerseminar an der Universität Potsdam wurde 1999 gegründet und bildet seit 2001 Geistliche der liberalen Strömung des Judentums aus.

Abraham-Geiger-Kolleg

Das nach dem Rabbiner Abraham Geiger (1810-1874) benannte Kolleg bildet seit 2011 als An-Institut der Universität Potsdam liberale Rabbinerinnen und Rabbiner, Kantorinnen und Kantoren aus. Es ist das erste Rabbinerseminar in Zentraleuropa, das nach dem Holocaust gegründet wurde.

Rabbiner Walter Homolka bei einer Lehrveranstaltung des Abraham-Geiger-Kollegs / © Markus Nowak (KNA)
Rabbiner Walter Homolka bei einer Lehrveranstaltung des Abraham-Geiger-Kollegs / © Markus Nowak ( KNA )
Quelle:
epd