Unicef: Mädchen unzufriedener als Jungen

Das Wohlbefinden der Kinder

Die soziale Ungleichheit für Kinder in Ländern mit einem hohen Durchschnittseinkommen nimmt zu. Das steht in einem Bericht des UN-Kinderhilfswerks Unicef. Dieser vergleicht das Wohlbefinden von Kindern in 41 EU- und OECD-Ländern.

Das Wohlbefinden von Kindern ist sehr unterschiedlich / © Ralf Hirschberger (dpa)
Das Wohlbefinden von Kindern ist sehr unterschiedlich / © Ralf Hirschberger ( dpa )

Laut dem am Donnerstag veröffentlichten Bericht bestehen zwischen Kindern in Dänemark am wenigsten soziale Unterschiede, in Israel am meisten. In 19 der untersuchten Länder lebten 10 Prozent der Kinder in Haushalten mit weniger als der Hälfte des nationalen Durchschnittseinkommens. In jedem Land gaben Mädchen zwischen 13 und 15 Jahren an, unzufriedener zu sein als Jungen.

Die Studie untersucht, wie weit Kinder aus den ärmsten Haushalten hinter ihren Altergenossen aus Haushalten mit mittleren Einkommen in Bereichen wie Bildung, Lebenszufriedenheit und Gesundheit zurückbleiben. Dänemark wird an der Spitze der Tabelle der Länder mit den geringsten Unterschieden gefolgt von Finnland und Norwegen. Deutschland nimmt mit Rang 14 einen Platz im oberen Mittelfeld ein, während die beiden letzten Plätze von der Türkei und Israel belegt werden.

Bei der Einkommensungleichheit unter Kindern liegt Deutschland mit Platz zwölf im oberen Drittel. Im Bereich Bildung bleiben dagegen den Angaben zufolge nach wie vor zu viele Kinder zurück. Deutschland belegt im Vergleich von 37 Ländern, für die Daten vorliegen, Platz 28. Auch bei der Lebenszufriedenheit seien die Unterschiede in Deutschland stark ausgeprägt, hieß es. Während die meisten Kinder ihre Lebenszufriedenheit auf einer Skala von eins bis zehn mit acht angaben, fallen die Kinder aus armen Elternhäusern weit zurück. Die Bundesrepublik liege unter 35 verglichenen Staaten auf Platz 29.

Unicef: Gesunden Lebensstil und Ausbildung fördern

Der Bericht zeige, dass das Wohlbefinden von Kindern nicht zwangsweise mit den individuellen Umständen oder der wirtschaftlichen Entwicklung eines Landes verknüpft sei, sondern von bestimmten politischen Maßnahmen beeinflusst werde, so die Direktorin des Forschungszentrums Innocenti, Sarah Cook.

Um die Situation zu verbessern, rät der Bericht, die Einkommen der Haushalte der ärmsten Kinder zu schützen, die Situation für benachteiligte Kinder in der Ausbildung zu verbessern, einen gesunden Lebensstil für alle Kinder zu fördern und das subjektive Wohlbefinden von Kindern ernstzunehmen. Das Forschungszentrum Innocenti von Unicef untersuchte für den Bericht Daten zum Einkommen, schulischen Leistungen, Gesundheit und Lebenszufriedenheit von Kindern.

Die Berechnungen der Studie "Fairness für Kinder" basieren den Angaben zufolge unter anderem auf Daten der EU-Statistikbehörde, auf nationalen Einkommensuntersuchungen sowie Datensätzen des OECD-Programms Pisa.


Quelle:
KNA , epd