Angst hatten sie nicht gehabt, sagen die 30 Schwestern, die tagelang auf 1.300 Höhenmetern eingeschlossen gewesen waren. "Uns ging es immer gut", sagte Schwester Laure-Marie, Priorin der "Schwestern von Bethlehem", den "Salzburger Nachrichten"; "wir sind ja in Gottes Händen".
Wegen meterhohen Schnees und umgestürzter Bäume war der Weg zum auf 1.300 Höhenmeter gelegenen Kloster "Maria im Paradies" zehn Tage lang nicht passierbar. Am Donnerstag konnten Einsatzkräfte der Gemeinde St. Veit die Straße freiräumen. Die Schwestern haben die Lage nach eigenen Worten gut überstanden; sie hätten genug Lebensmittel und Heizmaterialvorräte. "Wir leben auch sehr genügsam und brauchen nicht viel", so die Priorin.
Schwestern von Bethlehem
Die Schwestern führen ein strenges zurückgezogenes Leben. Die meiste Zeit verbringen sie schweigend in ihren Zellen, wo sie beten, arbeiten und auch ihre Mahlzeiten einnehmen. Zweimal täglich versammeln sie sich zu Gottesdiensten. Nur der Sonntag wird in Gemeinschaft verbracht.
Auf Einladung des Salzburger Erzbischofs kamen 1985 sieben Ordensfrauen auf die in 1.300 Meter Höhe gelegene Kinderalm. Das Kloster finanziert sich aus Spenden und Erträgen aus dem Klosterladen.
Die Schwestern von Bethlehem sind eine junge Ordensgemeinschaft, die 1951 von der französischen Dominikanerin Odile Dupont-Caillard gegründet wurde. Sie stehen den Kartäuserinnen nahe; 1976 wurde auch ein männlicher Zweig errichtet. Derzeit gibt es 29 Frauenklöster und vier Männerklöster in 15 Ländern mit mehr als 500 Mitgliedern. (KNA)